Mit Michael Kravagna und Rudolfine P. Rossmann präsentiert das Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK) das dritte Projekt der Reihe "Doppelspiele der Malerei". Darin werden unterschiedliche Positionen aktuellen malerischen Schaffens jeweils in einer Gegenüberstellung zweier unterschiedlicher Œuvres vorgestellt, um die Aktualität und Relevanz des Mediums Malerei vergleichend zu untersuchen und zu unterstreichen.
Michael Kravagna und Rudolfine P. Rossmann, beide in Klagenfurt geboren, ersterer 1962, letztere 1958, studierten beide Malerei an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Danach richteten sie ihren Blick über die Landesgrenzen hinaus und setzten damit Schritte, die auch ihre künstlerische Entwicklung entscheidend beeinflussten. Michael Kravagna lebte ein Jahr in Madrid und ließ sich 1991 in Belgien nieder, wo er bis heute lebt und arbeitet. Rudolfine P. Rossmann verbrachte immer wieder längere Zeit im Ausland und setzte sich intensiv mit fremden Landschaften und Kulturen auseinander. In den 1990er Jahren reiste sie nach Südostasien und lebte mehrere Monate auf Bali und Sulawesi in Indonesien. Im Jahr 2001 arbeitete sie in den Niederlanden, 2002 in New Mexico und Arizona. Von 2005 bis 2006 lebte sie in Guangdong, China, 2007 in Shanghai und 2009 in Chennai, Indien. Heute hat sie ihren Lebensmittelpunkt in Wien.
Die Ausstellung im MMKK vereint zwei spannende abstrakte künstlerische Positionen, die sich auf unterschiedliche Weise mit den zentralen bildnerischen Fragen von Struktur und Raum auseinandersetzen. Michael Kravagna baut seine Bilder aus pastosen Farbschichten auf, die er aus leuchtenden Pigmenten, Füllstoffen und Bindemitteln selbst herstellt. Es entstehen dreidimensionale, naturparallele Kompositionen, die im Zusammenspiel mit dem Licht beeindruckende visuelle und haptische Phänomene hervorbringen und in der Betrachtung zu einem Dialog zwischen Realität und Bildwirklichkeit führen.
Rudolfine P. Rossmann arbeitet ebenfalls in Schichten, die jedoch ausgehend von wenigen Grundtönen als hauchdünne und teilweise durchscheinende Schichten wirken, so dass sich der Bildraum illusionistisch und nicht konkret wie bei Michael Kravagna entwickelt. Im Gegensatz zu ihm ist ihr Schaffen kein konstruktives Bauen, sondern ein intuitives Schöpfen aus einem Erfahrungsschatz, der sich aus einer intensiven Wahrnehmungsfähigkeit speist.
Michael Kravagna und Rudolfine P. Rossmann
bis 31. August 2025