Die neue digitale Plattform "plakatstudio.wienbibliothek.at" ermöglicht den öffentlichen Zugang zu einer der weltweit größten Plakatsammlungen und bietet eine einfache Recherche nach detaillierten Auswahlkriterien. Vorerst sind 150.000 Plakate aus drei Jahrhunderten aus den Beständen der Wienbibliothek im Rathaus online recherchierbar. Plakate können nicht nur über eine Textsuche, sondern auch über eine Bild-, Farb- und Gesichtersuche gefunden werden. Das Plakatstudio, das in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Informatik der TU Wien entwickelt wurde, macht so die einzigartigen Bestände sichtbar und lädt alle Interessierten ein, sich spielerisch mit den Plakaten auseinanderzusetzen.
Vor 100 Jahren beschloss die Stadt Wien, Plakate systematisch zu sammeln, heute zählt die Plakatsammlung der Wienbibliothek im Rathaus mit mehr als 450.000 Exemplaren zu den größten der Welt. Ihre Einzigartigkeit liegt nicht nur in ihrem beeindruckenden Umfang, sondern auch in der Bandbreite der gesammelten Plakate. Sie ermöglicht einen dichten und in die Tiefe gehenden Überblick über die Plakatkunst Wiens vor allem in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts.
Das Medium Plakat war und ist einem steten Wandel unterworfen: von grafischen Gestaltungsformen über ästhetische Moden bis hin zum Einzug der Digitalisierung, die neue Wege der Erschließung der Sammlung eröffnet.
Das webbasierte Plakatstudio der Wienbibliothek im Rathaus lädt dazu ein, die umfangreiche Sammlung zu erkunden und historische Schätze zu entdecken. Es bietet einen erweiterten Zugang zum Plakatbestand über den klassischen Online-Katalog hinaus. Die Textsuche ermöglicht die Recherche nach Schlagworten, Titeln oder Beschreibungen, die Bildsuche die Erkennung von Bildähnlichkeiten. Durch das Hochladen eigener Bilder können ähnliche Bilder in Plakatdarstellungen gefunden werden. Die Gesichtersuche ermöglicht das Auffinden von Gesichtern mit ähnlichen Posen oder Ausdrücken, die Farbsuche die Auswahl von Plakaten anhand der dominierenden Farbe. Zusätzliche Filteroptionen nach Jahreszahl, Künstler:in oder Ort schaffen eine zielgenaue Eingrenzung der Suche.
Das Computer Vision Lab der TU Wien entwickelte einen Prototyp, der nun für das Plakatstudio umgesetzt wurde. Dabei konnte gezeigt werden, dass moderne Methoden der Künstlichen Intelligenz bereits so weit entwickelt sind, dass sie für die gewünschten Funktionen effizient eingesetzt werden können.