Die Welt in Schachteln

Was macht eine Sammlung aus? Was treibt Sammler an? Warum sammeln sie? Und wo liegt die Grenze zwischen Sammelleidenschaft und Sammelwahn? Um diese und andere Fragen dreht sich die Ausstellung "Die Welt in Schachteln". Warum dieses Thema? Das Textilmuseum St. Gallen feiert heuer den 150. Geburtstag seiner Sammlung: Im Jahr 1863 begann das Kaufmännische Directorium St. Gallen systematisch Gewebemuster als Vorlagen für die heimischen Textilproduzenten zu sammeln. Diese sogenannten Abonnements bilden den Grundstock der heutigen Museumssammlungen.

Die "Sammlungswelten" bieten dem Textilmuseum St. Gallen die Möglichkeit, Dinge, die bisher noch nie gezeigt wurden, unter einem ganz neuem Blickwinkel zu präsentieren. Von bestickten Westen des 18. Jahrhunderts bis zu hoch qualitativen volkskundlichen Arbeiten aus Südosteuropa und dem Orient spannt sich der Bogen. Den Weg, den Dinge nehmen bis sie im Museum landen, und wie sie sich dabei verändern, zeichnet die Ausstellung im Abschnitt "Museum und Sammeln" nach. Ein Paradebeispiel dafür ist die Sammlung Isidor Grauer, die in der Textilbibliothek im ersten Stock des Hauses zu bewundern ist. Einst standen die Bücher, Zeitschriften, Musterbücher und Textilien allen Mitarbeitern der Firma frei zu Verfügung. Heute zählen sie – sorgsam gehütet und weggesperrt – zu den Kostbarkeiten des Museums.

Sammlungswelten – Die Welt in Schachteln
Leidenschaftliches Spiel oder unheilbare Krankheit
Eine Ausstellung über Sammler und ihre Dinge
26. Juni bis 30. Dezember 2013