Die Gerechten / Occupy
1949 erschien Albert Camus" "Die Gerechten" nach einem realen Geschehen aus dem Jahr 1905: eine Gruppe russischer Sozialrevolutionäre hatte einen Anschlag auf den Onkel des Zaren verübt und diesen getötet. Camus fragt fast ein halbes Jahrhundert später nach den Möglichkeiten und den Grenzen politisch motivierter Gewalt. Fünfzig Jahre nach der Entsehung des Textes wiederum befragt die Inszenierung von Volker Lösch die aktuellen Versuche von Minderheiten, sich politisch zu artikulieren.
Wie kann sich der einzelne Bürger gegen die Macht von Institutionen, Finanzmärkten und staatlicher Gewalt zur Wehr setzen? Wo sind die Grenzen, die sich der Rebellierende stellen muss, um nicht selbst zum Auslöser von Gewalt zu werden? Diese Frage stellen sich heute auch jene, die in demokratisch verfassten Gesellschaften auf die Straße gehen. Sie stellen sich in ungleich rigiderem Ausmaß für die Protestierenden, die in den politischen Brennpunkten der Gegenwart von Ägypten bis Russland agieren. Welches Ziel rechtfertigt den Einsatz welcher Mittel?
Albert Camus greift in seinen 1949 erschienen "Die Gerechten" auf historische Ereignisse in Russland im Jahr 1905 zurück, als eine Gruppe junger, radikalisierter Intellektueller versuchte, durch Attentate auf Vertreter des absolutistischen Zarenregimes den Umsturz der politischen Verhältnisse zu erzielen. Während die fünf Sozialrevolutionäre das Attentat auf den Generalgouverneur von Moskau, Sergej Romanow, planen, streiten sie um die Legitimation ihres politisch motivierten Handelns. Fünfzig Jahre nach der Entstehung des Textes befragt die Inszenierung von Volker Lösch die aktuellen Versuche von Minderheiten, sich politisch zu artikulieren. Auch die Zuschauer sind gefragt, sich in die Diskussion einzumischen.
Die Gerechten / Occupy
von Albert Camus / Ensemble
Regie: Volker Lösch
Premiere: Samstag, 19. Mai 2012
Weitere Vorstellungen:
20./ 28. Mai 2012
1./ 2./ 4./ 19./ 21./ 23./ 28. Juni 2012
4./ 6./ 13./ 15. Juli 2012
jeweils 19:30 Uhr
D - 70173 Stuttgart
W: http://www.staatstheater-stuttgart.de/
- /