Die Erfindung des Bildes

Unter dem Titel "Die Erfindung des Bildes" widmet sich das Bucerius Kunst Forum in diesem Herbst dem neuen Bildverständnis der italienischen Malerei nach 1300: In Italien – vor allem in Siena und Florenz – wandelte sich zu dieser Zeit die feierliche Malerei auf Goldgrund zur lebensnahen Darstellung von Mensch und Natur in der Renaissance. Freude am Erzählen, ausschmückende Details und die Entdeckung von Raum und Landschaft führten weg von der mittelalterlichen Strenge der Gotik.

Anhand charakteristischer Werke dokumentiert die Ausstellung die Entstehung des neuzeitlichen Gemäldes. Der Bogen reicht von den spätmittelalterlichen Tafeln des Guido da Siena (ca. 1270 / 1280) bis zu Gemälden von Sandro Botticelli und Luca Signorelli aus dem späten 15. Jahrhundert. In dieser Zeitspanne löst sich das Gemälde aus den bis dahin bestehenden Zusammenhängen in Freskenzyklen, Buchillustrationen und Altarmalerei; die Figuren treten aus der raum- und zeitlosen Sphäre einer sakralen überirdischen Welt in die Lebenswirklichkeit des Betrachters.

Die rund 40 Exponate der Ausstellung kommen aus dem Lindenau-Museum Altenburg, das über den größten Bestand früher italienischer Gemälde in Deutschland verfügt. Sie stammen aus der herausragenden Sammlung des Gelehrten Bernhard August von Lindenau (1779-1854), der im 19. Jahrhundert im Sinn der Aufklärung und Bildung diese Kunstschätze seiner Heimatstadt Altenburg vermachte.

Mit der Schau "Die Erfindung des Bildes" führt das Bucerius Kunst Forum seine Reihe zur Bildgewalt und Aktualität alter Meister fort. Nach Ausstellungen zu Manierismus, Gotik und Barock steht nun die Kunst der frühen Renaissance im Fokus. Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Hirmer Verlag, München (ca. 216 Seiten mit farbigen Abbildungen aller ausgestellten Werke, EUR 29 in der Ausstellung).

Die Erfindung des Bildes
Frühe italienische Meister bis Botticelli
1. Oktober 2011 bis 8. Januar 2012