An die Arbeit!

Vom Milchmann, der Spinnerin bis zum hypermodernen Googlebüro: Die Lohnarbeit hat sich in den zurückliegenden 150 Jahren enorm verändert. Die neue Ausstellung im Landesmuseum Zürich "Arbeit. Fotografien 1860 – 2015" zeigt Arbeitswelten im Wandel der Zeit. Eine beachtliche Auswahl historischer Fotografien aus neuen Beständen des Museums dokumentiert dies eindrücklich.

Die Fotografie, deren Geschichte Seite an Seite zur industriellen und später zur digitalen Revolution verläuft, dokumentiert die Veränderungen im Arbeitsleben in vielgestaltiger Weise. Eine Auswahl bisher kaum veröffentlichter Bilder veranschaulicht, wie Berufe entstanden und verschwunden sind, wie die Fabrik die Werkstatt verdrängt und wie später das Büro die Fabrik ablöst. Die Fotos zeugen auch von der Entwicklung des Handwerkers zum Angestellten, davon, wie das Geschlecht die Arbeit bis heute definiert oder von der Auflösung der Grenzen zwischen Freizeit und Arbeitszeit. Auch die Praxis der Fotografie hat sich verändert, was sich etwa in der Wahl der Sujets, in der Art der Darstellung und im allgegenwärtigen Gebrauch des Mediums im digitalen Zeitalter zeigt.

Seit 2013 werden neue Foto- und Grafikbestände des Schweizerischen Nationalmuseums im Rahmen einer grossen Gesamtbestand-Erschliessung systematisch erfasst, aufgearbeitet, geschützt und dokumentiert. Bis Ende Juli 2016 sollen über 400‘000 historische Fotografien erschlossen sein. Die Bestände des Schweizerischen Nationalmuseums werden der Öffentlichkeit für eigene Recherchen erstmals im neuen Studienzentrum des Landesmuseums zur Verfügung stehen.


Zur Ausstellung erscheint eine reich bebilderte Publikation im Limmat Verlag. 17 Beiträge und rund 200 Fotografien geben Einblicke in die Geschichte der Arbeit und ihrer fotografischen Dokumentation der letzten über 150 Jahre.

Arbeit. Fotografien 1860 – 2015
11. September 2015 bis 3. Januar 2016