Mit der Präsentation des Wettbewerbs "100 Beste Plakate 23. Deutschland Österreich Schweiz" wird das Museum für angewandte Kunst (MAK) erneut zum Schauplatz herausragender Plakatgestaltung in der D-A-CH-Region und damit ästhetischer Gestaltungstrends im öffentlichen Raum. Bereits zum 19. Mal präsentiert das MAK die Siegerprojekte des Grafikdesignwettbewerbs, der als eine der führenden Plattformen für zeitgenössisches Plakatdesign gilt. Mit einer bemerkenswerten Vielfalt an typografischen Lösungen und einer umfassenden stilistischen Bandbreite setzen die diesjährigen Siegerprojekte im Sinne einer visuellen Revue mit Vorbildcharakter Maßstäbe für das europäische und internationale Grafikdesign.
667 Teilnehmer:innen, darunter Grafikdesigner:innen, Studierende, Agenturen, Auftraggeber und Druckereien, reichten 2.333 Plakate ein, davon 1.184 Einzelplakate und 334 Serien mit 1.149 Plakaten. Nach einer Online-Vorauswahl lagen der internationalen Jury 619 Plakate zur Endauswahl vor. Aus Österreich schafften es heuer 4 Plakate unter die besten 100, aus Deutschland 45 und aus der Schweiz 51.
Zwei österreichische Siegerprojekte stammen von Studierenden bzw. Absolventen der Klasse für Ideen der Universität für angewandte Kunst Wien: Daniel Gascón Kovács gestaltete im Rahmen seines Studiums ein Plakat für das Kältetelefon, eine Initiative der Caritas, die Obdachlosen in Wien an kalten Wintertagen hilft. Das rein in schwarz-weiß gestaltete Plakat lässt den Betrachter:innen die Kälte visuell spüren.
Unter dem Motto "Funktion formt, Form funktioniert" gestalteten die beiden Angewandten-Absolventen Jakob Mayr und Kilian Wittmann eine Plakatserie anlässlich einer Ausstellung des Möbelherstellers Trewit im Rahmen der "Vienna Design Week" 2023. Für die Sujets collagierten sie Fotografien der beiden Stühle Fidelius und Nonni so übereinander, dass die Bildkomposition die Formen der Möbel visuell widerspiegelt.
Lukas Hoffmann, Student an der Kunstuniversität Linz, gewann mit einem von der Filmakademie Wien in Auftrag gegebenen Plakat für den Kurzfilm "Echo" von Regisseur Thomas Marciano. Die Protagonistin Zoe ruft in eine dunkle Höhle im Wald und weckt damit ein bisher unbekanntes Gefühl in sich. Auf der Suche nach ihrem Echo begibt sie sich, ihrer Intuition folgend, auf eine Reise zur Entdeckung ihrer eigenen Lebenswirklichkeit. Den immer leiser werdenden Klang des Echos überträgt Lukas Hoffmann mit einer sich wiederholenden, immer kleiner werdenden Szene der Protagonistin auf das Siegerplakat.
Erneut unter den 100 Besten ist Verena Panholzer, Creative Art Director des Wiener Studios "Es", mit einer dreiteiligen Plakatkampagne für eine Fachtagung der Initiative Urheberrecht Österreich und der Vereinigung der Kunstschaffenden zu Urheberrechtsfragen im Zusammenhang mit KI und Streaming. Panholzer entwickelte dafür schwarz-weiße Sujets, die durch unterschiedliche Schriftgrößen Schlagworte wie Initiative, Bildende Kunst, Musik, Film und Theater, Urheberrecht, AT hervorheben.
Die Siegerplakate des Wettbewerbs gehen wie in den vergangenen Jahren nach der Ausstellung im Plakatforum in die Sammlung des MAK über. Nach der Eröffnungsausstellung im Kulturforum Potsdamer Platz der Staatlichen Museen zu Berlin und der Schau im MAK Wien werden die 100 besten Plakate 2023 auch in Essen, Seoul, St. Gallen, Luzern, Genf, Lausanne, Zürich und Bern zu sehen sein.
100 Beste Plakate 23. Deutschland Österreich Schweiz
Eröffnung: Dienstag, 29.10.2024, 19 Uhr, Eintritt zur Eröffnung frei
30. Oktober 2024 bis 16. März 2025