Der Steindruck im Fokus – Finessen der Farblithographie
Mit der späten Druckgraphik "Die Katze im Mohnfeld" (1968) von Otto Dix in 12 noch nie gezeigten, einzelnen und kombinierten Andrucken von sieben Farbsteinen sowie mit bezaubernden Chromolithographien von Käthe Kollwitz stehen die Technik und die Finessen der Farblithographie im Mittelpunkt einer kleinen, aber feinen Kabinettausstellung.
Gezeigt werden rund 50 Exponate mit Leihgaben aus Privatbesitz und aus dem Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe, darunter auch Druckverläufe alltäglicher Gebrauchsgraphik aus der Zeit der Jahrhundertwende.
Die Lithographie (gr. Lithos "Stein" und graphein "schreiben") wird 1798 von Alois Senefelder (1771–1834) entwickelt. In kürzester Zeit erfährt das revolutionäre Vervielfältigungsverfahren sowohl in der Druckindustrie als auch in der bildenden Kunst "höchste Aufmerksamkeit (…) wegen der Glätte des Druckes auf dem Papier und der überraschenden Wohlfeilheit".
Von den Möglichkeiten dieser Technik ist auch Käthe Kollwitz (1867–1945) fasziniert. Vor allem im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts experimentiert die Künstlerin viel und kombiniert Radierung mit Steindruck oder präpariert Steine mit dem Schabeisen, um besondere Effekte zu erzielen.
Otto Dix (1891–1969) wendet sich 1948 nach 25 Jahren erneut der Druckgraphik zu. Bis 1969 zählt man insgesamt 208 Blätter – fast ausschließlich Lithographien: Begeistert von ihren malerischen Möglichkeiten nutzt er die Flachdrucktechnik, um Farbräume zu schaffen, die "Klänge" bilden. Gerade im Hinblick auf Otto Dix offenbart die Ausstellung auch die enge Verbindung, ja sogar Abhängigkeit, zwischen Künstler und Drucker.
Der Steindruck im Fokus – Finessen der Farblithographie
Von illustrativen Werbedrucken über Käthe Kollwitz zu Otto Dix
21. Juni bis 11. September 2016
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