Der Esel in der Antike

Die Kabinettausstellung im Neuen Museum in Berlin widmet sich einem der ältesten Nutztiere der Menschheit, dem Esel. Die besondere Bedeutung des oft unterschätzten Grautiers für das alte Ägypten und Mesopotamien wird aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet - und zeigt vor allem eines: Der Esel war in der antiken Welt einfach unentbehrlich.

Esel werden oft als störrisch, dumm, faul und eigensinnig beschrieben. Zu Unrecht, denn tatsächlich wird ihr (abwägendes) Verhalten oft falsch interpretiert. Vielmehr sind die Tiere aufmerksam, intelligent und handeln gerade in ungewohnten Situationen äußerst überlegt.

Im alten Ägypten und Mesopotamien wurde der Esel als ausdauerndes Lasttier geschätzt, da er lange Strecken ohne Futter zurücklegen kann. Esel waren nicht nur in der Landwirtschaft unentbehrlich, sondern wurden auch zu militärischen Zwecken eingesetzt. Sie transportierten Proviant und Ausrüstung der Soldaten und wirkten durch ihre ruhige Art beruhigend auf die aufgeregten Pferde.

Esel waren wertvoll und der Diebstahl eines Tieres wurde hart bestraft. Antike Schriftquellen geben Einblick in die Abläufe beim Erwerb eines Esels, Reliefs zeigen alltägliche Szenen im Umgang mit Eseln. Auch im religiösen Kult spielte der Esel eine wichtige Rolle, da er mit dem (bösen) Gott Seth in Verbindung gebracht werden konnte.

Einfach unentbehrlich. Der Esel in der Antike
Bis 4. Mai 2025
Eine Sonderpräsentation des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung und des Vorderasiatischen Museums - Staatliche Museen zu Berlin