Der diesjährige Hohenemser Literaturpreis für deutschsprachige Autor:innen nichtdeutscher Erstsprache geht an Aisouda Hoshiyar für ihr Werk "Your hands are my home". Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 7.000 Euro verbunden.
Aisouda Hoshiyar (geboren 1994 in Shiraz, Iran) studierte Angewandte Statistik in Göttingen und promovierte in Data Science in Hamburg. Seit 2022 widmet sie sich dem Schreiben gesellschaftspolitisch relevanter Texte und arbeitet derzeit an ihrem Debütroman.
Die Jury des 9. Hohenemser Literaturpreises, bestehend aus den Literaturkritiker:innen Susanne Ayoub, Tino Schlench und Veronika Schuchter, erklärt in ihrer Begründung, warum die Wahl auf Aisouda Hoshiyar und ihr Werk gefallen ist: "Mit ‚Your hands are my home‘ wird ein Text ausgezeichnet, der von der ersten Zeile an einen unkonventionellen und kraftvollen Ton anschlägt. Bereits die Eröffnung, in der die Erzählerin ihre frühe kindliche Zuneigung zur Nachbarstochter ungewöhnlich offene Weise thematisiert, etabliert einen Erzählstil, der sich lustvoll und unerschrocken mit Fragen der Identität und des Begehrens auseinandersetzt."
Die vertrauliche Jurysitzung wurde von Frauke Kühn, Geschäftsführerin des Literaturhauses Vorarlberg, geleitet. Der Hohenemser Literaturpreis setzt ein wichtiges Zeichen, indem er literarisches Schaffen würdigt, das von Mehrsprachigkeit und interkulturellen Erfahrungen geprägt ist und damit eine wertvolle Bereicherung der deutschsprachigen Literaturlandschaft darstellt.