David Adjaye. Form, Heft, Material

Das heterogene Werk des Architekten David Adjaye (geb. 1966) umfasst annähernd 50 abgeschlossene Bauprojekte von Luxusläden über Museen und Bibliotheken bis zu sozialen Wohnbauten. Zu seinen neuesten Aufträgen zählen die Gestaltung des National Museum of African American History and Culture in Washington D.C. sowie des National Museum of Slavery and Freedom in Cape Coast, Ghana.

Die Gebäude des ghanaisch-britischen Architekten entstehen oft in Zusammenarbeit mit Künstlerfreunden, darunter die Wohnhäuser, die er für Chris Ofili, Tim Noble und Sue Webster oder Lorna Simpson und James Casebere gestaltet hat. Adjayes private Bauten spielen mit dem Kontrast zwischen hermetisch verschlossener Front und unerwartet großzügiger Öffnung nach hinten, womit sie dem Bedürfnis nach privatem Rückzug entgegenkommen.

Seine öffentlichen Gebäude hingegen verstehen sich durch ihre offene, durchlässige Struktur als gesellschaftlich wirksame Architektur. Im Unterschied zu reinem Funktionalismus und ikonenhafter Monumentalität gehen sie auf ihren Benutzer zu, anstatt ihn zu bevormunden.

Oft verwendet Adjaye Materialien, die sich durch Lichteinfluss farblich verändern, witterungsbedingt eine andere Textur annehmen oder durch ausgeprägte haptische Qualität zum Anfassen reizen. So treten sie auch sinnlich mit den Menschen in Dialog. Die bisher größte Überblicksschau in Adjayes Karriere untersucht anhand von Zeichnungen, Modellen, Installationen und Materialfragmenten über 30 Projekte.

Die Überblicksschau, die bisher größte in Adjayes Karriere, ist von Haus der Kunst und The Art Institute of Chicago organisiert, und von Okwui Enwezor, Direktor Haus der Kunst, München, in Zusammenarbeit mit Zoë Ryan, Chair and John H. Bryan Curator of Architecture and Design, The Art Institute of Chicago, kuratiert.


David Adjaye. Form, Heft, Material
30. Januar bis 31. Mai 2015