Dauerthemen

Wie unfrei man wird durch den Fokus auf vorgegebene Themen, zeigt sich in jüngster Vergangenheit immer extremer. Islamischer Terror, islamischer Staatsterror durch die Türkei, islamischer Faschismus in Europa durch Millionen fanatischer Türken, die "blind" hinter ihrem Führer stehen, Anschläge, Terrorakte, Hysterien, Ängste. Es hört nicht auf, es steigert sich.

Dagegen treten andere Ereignisse in den Hintergrund. Doping und organisierter Großbetrug im Sport, Korruption in Brasilien und erhoffte Ablenkung durch die Olympischen Spiele. Aggressive chinesische Geopolitik im südostchinesischen Meer, Atompolitik in Nordkorea, Drohungen, Einschüchterungen, Kriegsvorbereitungen. Nicht zu vergessen der Brandherd Ukraine und Russlands Obstruktionsbemühungen. Und der offene Brexit, die anstehenden Auseinandersetzungen der Union mit den Briten, die Bankenkrise in Italien, das politische Patt in Spanien, die nationalistische, prekäre Situation in Polen. Österreichs Sicherheitsbeitrag durch Zaunbau und aktive Hilfe der Ungarn an ihrer Serbengrenze.

Wer zitiert die Staatshilfen für die Milchbauern, die marktfremd produzieren, was jetzt wieder mit Steuergeld bezahlt werden soll? Welche Hilfe für die Schweinebauern? Wer lobt die erhöhten Rüstungsausgaben der NATO-Länder für ihre Friedenssicherungen? Wer bewertet wie die Aufstockungen der Polizeikräfte in den Unionsländern? Wer interpretiert realistisch die erhöhten Überwachungen?

Welche Gutmenschen verteidigen den Islam als Religion, gerade jetzt, und plädieren für Toleranz? Wie soll zwischen Religion und Politik unterschieden werden? Wer fordert, dass man aus Afrika nicht nur negative Bilder zeige, weil dort doch auch so viel Gutes geschehe, was jedoch die Abertausenden Afrikaner, die fliehen, selbst nicht zu wissen scheinen oder nicht wissen wollen? Wer analysiert die neuen Touristenströme und Krisengewinnler?

Wer will, andererseits, da über neueste Festivalproduktionen schreiben, über Konzertaufführungen und neue Bücher? Hat irgendein Philosoph sich geäußert zu einem brennenden Weltproblem oder abgehobenen Fachthema? Welche Autorin liefert einen kitzeligen Skandal, wer bringt uns zum Schmunzeln, wessen Auftritt macht uns sprachlos? Soll der interkulturelle Aspekt des Modegeschäfts stärker hervorgehoben werden? Oder muss man die Verantwortung der Auftraggeber der ausbeutenden Textilfirmen in Bangladesch als vorrangig reklamieren? Sollen die Auswüchse der Gender-Politics relativiert werden oder als Bürokratiewahn hingestellt werden? Wie steht es um die Allianzen gewisser Frauenvertreterinnen mit den Neonazis und Islamisten hinsichtlich Pornografie? Oder geht die Allianz gar weiter? Wer vergleicht die Erfolgsmeldungen der medizinischen und pharmazeutischen Forschungen mit der Anzahl geschlossener Stationen, dem Ärztemangel, Pflegemangel, den langen Wartezeiten für jene, die nicht privat zahlen? Wer redet von Steuerreform und verschweigt die Zahlen des Steuerbetrugs? Wer schürt Angst und nennt das Vernunft? Wer ist und bleibt blauäugig?