Das Schwarze Quadrat in Vaduz

Ab dem 16. Mai 2008 steht das Kunstmuseum Liechtenstein im Zeichen von Kasimir Malewitsch. Die Ausstellung "Malewitsch und sein Einfluss" widmet sich der Wirkung, die Malewitsch auf Kunst und Künstler seiner Zeit ausübte. Neben bekannten Werken, wie dem Schwarzen Quadrat werden auch viele Arbeiten seiner Zeitgenossen präsentiert, welche zum Grossteil aus russischen Museen stammen und erstmals in Westeuropa gezeigt werden.

Kasimir Malewitsch (1878–1935) zählt zu den prägendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts und gilt als Begründer des "Suprematismus" – die Kunst der reinen Form. Die Ausstellung "Malewitsch und sein Einfluss" stellt diesen herausragenden Künstler mit zentralen Werken aus allen Phasen seines Schaffens zwischen 1915, der offiziellen Geburtsstunde des Suprematismus, und dem Tod des Künstlers zwanzig Jahre später vor. Zugleich dokumentiert sie jenen Einfluss, den Malewitsch zu seinen Lebzeiten auf die Künstlerinnen und Künstler seiner Zeit hatte und wie diese den Suprematismus in die eigene Arbeit einbezogen, auch wenn sie ihre ganz eigenen Wege gingen.

Darüber hinaus, und dies ist erstmals in dieser Form der Fall, spürt die Ausstellung der Wirkung Malewitschs zu seinen Lebzeiten auf Künstler ausserhalb der Sowjetunion nach. 1927 unternahm Malewitsch eine Reise in den Westen, die ihn nach Polen und Deutschland führte, wo er in Dessau das Bauhaus besuchte. In Deutschland fand in dieser Zeit auch die einzige Einzelausstellung Malewitschs ausserhalb der Sowjetunion vor dem Zweiten Weltkrieg statt. Weil Malewitsch noch vor seiner Weiterreise nach Paris in die Sowjetunion zurückgerufen worden war, ist sein Einfluss allerdings bereits früh zum Erliegen gekommen.

Das Kunstmuseum Liechtenstein zeigt in dieser Ausstellung Werke fast ausschliesslich aus den 1920er Jahren und dokumentiert somit, mit welcher Intensität es Malewitsch verstand, seine Ideen zu vermitteln und als substanziellen Beitrag zur Gestaltung einer neuen Welt durchzusetzen. Zugleich scheint darin die besondere Aufbruchsstimmung auf, die dieses Jahrzehnt kennzeichnet. Zu sehen sind neben bekannten Werken von Malewitsch, wie dem Schwarzen Quadrat, unter anderen Arbeiten von Gustav Klucis, El Lissitzky, Liubov Popova, Alexander Rodtschenko und Warwara Stepanowa. Ein Grossteil der ausgestellten Werke stammt aus russischen Museen und viele werden zum ersten Mal in Westeuropa gezeigt.


Malewitsch und sein Einfluss
16. Mai bis 7. September 2008