Das Prinzip Apfelbaum

"Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen" – dieses Martin Luther zugeschriebene Zitat steht Pate für den Titel der Ausstellung. Kein wehmütiger Blick zurück, nicht Trauer oder Trübsal. "Das Prinzip Apfelbaum" ist ein Bekenntnis für das Leben – und darüber hinaus.

Was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr bin? Diese Frage beschäftigt Menschen seit jeher. Darüber offen zu sprechen, ist für viele jedoch noch immer ein Tabu. Die Initiative "Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum" konnte elf Persönlichkeiten gewinnen, sich auf diese Frage mit großer Offenheit einzulassen.

In einem Fotoessay von Bettina Flitner gewähren unter anderem Richard von Weizsäcker, Anne-Sophie Mutter und Margot Käßmann sehr persönliche Einblicke und Gedanken. Die großformatigen Fotografien, Kurzfilme und Textausschnitte sind als Ausstellung "Das Prinzip Apfelbaum. 11 Persönlichkeiten zur Frage "Was bleibt?"" vom 2. Oktober bis 1. November im NRW-Forum Düsseldorf zu sehen.

Entstanden sind großformatige Fotografien, ergänzt mit persönlichen Gedanken der Portraitierten. Die Arbeiten vermitteln eine ganz eigene Stimmung voller Zwischentöne. Sie offenbaren Vergänglichkeit, Verletzlichkeit, Klugheit, Witz, Lebenslust. So gelingt es, einen neuen Blick auf bekannte Persönlichkeiten zu richten.

Bei ihren Begegnungen wurde Bettina Flitner mit der Kamera begleitet. Die daraus entstandenen Kurzfilme sind Teil der Ausstellung. Sie eröffnen eine zusätzliche Facette. Wer sich einlässt, wird hineingezogen in das "Über sich hinausdenken" und beginnt unweigerlich selbst damit.

Bettina Flitner, 1961 in Köln geboren, studierte an der "Deutschen Film- und Fernsehakademie" in Berlin. 1990 legte sie ihr Hauptaugenmerk auf die Fotografie, die durch ihre Filmerfahrungen stark geprägt wurde. Zu den vielbeachteten Werken zählen u.a. die Trilogie "Mein Feind – Mein Denkmal – Mein Herz", die Portraitserie "Große Europäerinnen" oder die Fotoreportage "Freier".


Das Prinzip Apfelbaum
11 Persönlichkeiten zur Frage "Was bleibt?"
2. Oktober bis 1. November 2015