Das Museum als Produktionshalle

Vom 5. März bis 29. Juni 2008 zeigt das Museum Tinguely in Basel die Ausstellung "Kunstmaschinen - Maschinenkunst", die bis Ende Januar 08 in der Frankfurter Schirn zu sehen war. Die Maschine als Kunstwerk, die wiederum Kunst produziert, kommt einer Aufgabe der Autonomie des Künstlers und einer Überantwortung von Kreativität an eine Apparatur gleich und berührt damit eine Frage, die heute angesichts permanenter Grenzverschiebungen zwischen Individuum und Technologie hochaktuell ist.

Das Vertrauen der Menschen in die maschinelle Tätigkeit, Basis der industriellen Revolution und des Wohlstandes, ist dem künstlerischen Selbstverständnis grundsätzlich fremd, weshalb sich die Kunst der Maschine zur Herstellung ihrer selbst nur zögerlich bediente. Geht man von der allgemeinen Annahme aus, dass Künstler und nicht Maschinen die Urheber und Schöpfer von Kunstwerken sind, dann könnte die Diskrepanz zwischen beiden nicht grösser sein.

Denn während die Maschine auf Qualitäten wie die Wiederholbarkeit von Produktionsabläufen hin konzipiert ist, zeichnet sich Kunst nach traditionellem Verständnis durch ihre Einzigartigkeit aus. Daran gekoppelt ist die Vorstellung des künstlerischen Individuums als eines schöpferischen Genius. Diese Vorstellung wird in der aktuellen Ausstellung mit Ernst und Ironie hinterfragt.

Das Verhältnis von Kunst und Maschine ist nicht unbedingt ein harmonisches Miteinander, und so mutet auch die Begriffspaarung der beiden widersprüchlich an. Geht man von der allgemeinen Annahme aus, dass Künstler und nicht Maschinen die Urheber und Schöpfer von Kunstwerken sind, dann könnte die Diskrepanz zwischen beiden nicht grösser sein.


Kunstmaschinen - Maschinenkunst
5. März bis 29. Juni 2008