Das fünfte Element
Das fünfte Element (Latein: quinta essentia) ist nicht, wie viele glauben, eine Frau namens Leeloo Minai Lekatariba-Lamina-Tchai Ekbat De Sebat, Das fünfte Seiende ist vielmehr aber weniger bekannt, nach der Lehre der Pythagoräer der Äther aus dem die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft entstanden sind. Es ist das subtilste der fünf Elemente. Er ist nicht mehr atomar aufgebaut und durchdringt das gesamte Universum. Das Element Äther wird dem Kehlkopf-Chakra zugeordnet.
Aus geisteswissenschaftlicher Sicht umfasst die Quintessenz alle vier Ätherarten, den Wärmeäther, den Lichtäther, den Lebensäther und den Klangäther. Besondere Bedeutung kommt dabei den beiden höchsten Ätherarten, dem Lebens- und dem Klangäther zu! Womit ich bei meinem heutigen Thema bin! Nämlich der neuen Einspielung des Concerto Köln mit dem Titel Quinta Essentia.
Sie wissen: Das Ensemble Concerto Köln gilt als ein sehr erfolgreiches „musikalisches Trüffelschweinchen“. Der Name des nun gefundenen Trüffels lautet Geminiani. Francesco Geminiani!
Ebenso wie Puccini wurde Geminiani im italienischen Lucca geboren. Dies begab sich im Jahre 1667, 1674, 1679 oder 1680. Eines steht jedoch fest: getauft wurde er am 5. Dezember 1687. Fest steht ebenso, dass Francesco Geminiani einer der größten Violinvirtuosen seiner Zeit gewesen ist. Unterrichtet wurde er von bedeutenden Komponisten wie etwa Corelli (Violine) und Scarlatti (Komposition).
Er war es, der um 1740 „The Art of playing Violin“ herausbrachte! Er war es auch, der in jungen Jahren seine Anstellung im Orchester seiner Heimatstadt verlor. Die Begründung: häufige Abwesenheit. Im darauf folgenden Jahr glänzte er weniger durch Abwesenheit, als durch seine Aufgabe als Leiter des Opernorchesters Neapel. Drei Jahre später übersiedelte Geminiani nach London um fortan dort zu glänzen und seine größten Erfolge zu feiern. Eine weitere, jedoch nicht gesicherte Geschichte besagt, daß Geminiani dort von Händel am Cembalo begleitet worden sei.
Komponist, Geigenvirtuose, reisender Künstler, ebenso Kunsthändler und -sammler, Musikschriftsteller und Musikwissenschaftler – Francesco Geminianis Leben und insbesondere seine Reisen lesen sich nicht wie die typische Geschichte eines mehr oder weniger sesshaften barocken Komponisten.
Geminiani komponierte unaufhörlich und bearbeitete ebenso fleißig die Musik anderer Komponisten, was zu jener Zeit durchaus üblich und erlaubt gewesen ist.
Zu heutiger Zeit ist es für uns inzwischen eine höchst erfreuliche Üblichkeit, daß das Ensemble Concerto Köln sich solch verborgenen Schätzen widmet, was die Kompositionen von Geminiani ohne Zweifel sind.
Der Fagottist Lorenzo Alpert, Federführender des Projektes QE (Quinta Essentia) sagt:: „Wir haben aus jedem Opus von Concerti Grossi und den unterschiedlichen Sammlungen von umgearbeiteten Werken jeweils ein bzw. zwei Werke ausgesucht, die wir für die schönsten und gelungensten Kompositionen halten.“
Ausschlaggebend für die Interpretation war jedoch auch die Tatsache, daß Geminiani eine Vielzahl an spieltechnischen und interpretatorischen Lehrschriften hinterlassen hat. „Diese reichen Informationsquellen haben es uns ermöglicht, manch überraschendes und ungewöhnliches Stilelement bei der Interpretation seiner Concerti Grossi einzusetzen“, so Alpert. „Sie haben zu dieser besonderen und sehr persönlichen „Quinta Essentia“ geführt“, welche auf CD und Doppelvinyl erhältlich ist (Berlin Classics).
Herzlichst,
Ihre Rosemarie Schmitt
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