Dan Flavin - Lights

Dan Flavin (1933–1996) hat durch den Einsatz von Licht als Werkmotiv und -material seit den 1960er-Jahren der zeitgenössischen Kunst neue Möglichkeiten in Bezug auf den Werkbegriff sowie auf das Verhältnis von Werk, Raum und Betrachter erschlossen. Als einer der Hauptvertreter der Minimal Art trug er zur Überwindung konventioneller Malerei- und Bildvorstellungen bei.

Bereits in den Icons übersetzte Flavin die traditionelle Ikonografie und Werkform des Bildes in einen profanen und alltagskulturellen Zusammenhang. Die spirituelle Lichtmystik religiöser Ikonen wird hier von einem gewöhnlichen Leuchten abgelöst, das an Lichtreklamen, städtisches Nachtleben oder triviale Zimmerlampen erinnert. Die Anbringung von Leuchtstoffröhren an neuralgischen Punkten des Raumes tilgt die letzten Reste gängiger Bild- und Malereivorstellungen und bestimmt ein gebräuchliches Requisit der Alltagsrealität zum zentralen Kunstmotiv.

Gerade durch äußerste materielle und formale Beschränkung gelang es Flavin, der Kunst eine Fülle neuer Erfahrungen und Möglichkeiten zu verschaffen. Diese spielen bewusst auf Alltagserfahrungen an und verweisen auf jene konstruktivistische Tradition der Moderne, in der die Demokratisierung der Kunst und ihre Funktionalisierung angestrebt wurden.

Das OEuvre Dan Flavins war in Österreich noch nie in einem Überblick zu sehen. Die Ausstellung im mumok umfasst die frühe Entwicklung von den Bildobjekten und den Icons zu den raumbezogenen Leuchtstoffröhren, deren Präsentation speziell auf die Ausstellungsarchitektur des mumok abgestimmt wird. Zudem sind Zeichnungen und Grafiken zu sehen, die zum einen den Prozess der Werkplanung verdeutlichen und zum anderen als eigenständiges OEuvre Flavins bildnerische Sensitivität bezeugen.

Dan Flavin - Lights
13. Oktober 2012 bis 3. Februar 2013