Che Guevara. Bilder der Revolution

Christian Skrein, geboren 1945 in Wien, hat in den letzten 25 Jahren eine einzigartige Sammlung von über 4.500 Fotografien über die Revolution in Kuba zusammengetragen. Aus diesem umfassenden Konvolut präsentiert das MdM Rupertinum eine Schau, die sich aus rund 250 bedeutenden Arbeiten zusammensetzt, darunter die berühmten Porträts von El Comandante Che Guevara von Alberto Korda und René Burri. Nach einer Präsentation im Getty Museum (Los Angeles, USA, 2011), wird die Ausstellung erstmals in Österreich in diesem Umfang gezeigt.

Die ausgewählten Arbeiten eröffnen Einblicke in die entscheidenden zehn Jahre seit dem Beginn der Revolution, 1956, und fokussieren die mediale Präsenz des Revolutionsführers Che Guevara und seiner Companeros. In- und ausländische Fotografen waren als Berichterstatter, Sympathisanten, Journalisten und Abenteurer in die politischen Ereignisse involviert, wie sie oft auch als Verbreiter der revolutionären Ideologie dienten. Große Fotografenpersönlichkeiten aus Europa reisten in das unruhige Land mit den brodelnden Gesellschaftsveränderungen und machten aus den charismatischen Revolutionsführern Ikonen und Inbilder einer unzufriedenen Jugend am Vorabend der 1968er-Bewegungen in aller Welt.

Der seit 1952 durch einen Militärputsch an die Macht gekommene Staatspräsident Fulgencio Batista führte ein korruptes und diktatorisches Regime in Kuba. Hier setzt die revolutionäre Bewegung ein, die bis heute andauert. 1953 organisierte Fidel Castro mit seinen Getreuen mit dem Angriff auf die Moncada-Kaserne einen Putsch, der vom Batista-Regime brutal niedergeschlagen wurde. Unauslöschlich prägte sich das Zeichen der Revolution für die Gesinnungsgenossen ein: M-26-7 ist das Datum dieser Erhebung und es ist gleichzeitig der Beginn der Kubanischen Revolution. Der 26. Juli 1953 bedeutet die Festnahme der Protagonisten der Revolution, Gefängnisstrafen für Fidel und Raul Castro, die Hinrichtung von etlichen Kombattanten.

Batista entlässt 1955 Castro aus dem Gefängnis, dieser geht ins Exil nach Mexico, wo sich Che Guevara, ein aus Argentinien stammender Arzt, seiner Bewegung anschloss. 1956 kehren sie mit 82 Kämpfern aus Mexico zurück nach Kuba und landen südlich von Havanna in der Provinz Granma, deren Name mit der Bergwelt der Sierra Maestra ebenfalls zu einem Synonym für die Revolution werden sollte.

Hier setzt der Beginn der Sammlung und der Vorbereitung des Guerrillakriegs ein, neue Kämpfer kommen hinzu etwa Camilo Cienfuego, der mit Che Guevara und Fidel Castro das führende Triumvirat der Revolution bildete, oder mit Celia Sánchez, eine der ersten Frauen der Revolutionsbewegung. Eine breite Gefolgschaft in der Bevölkerung und große Unterstützung kennzeichnen die Aktivitäten der Revolutionäre, bis 1959 mit der Einnahme von Havanna der endgültige Sieg erreicht war. Es folgte eine Phase der Konsolidierung, in der Castro, Guevara und andere politische Ämter und Ministerpositionen übernahmen. Nach dem Desaster in der Schweinebucht von 1961 folgte das totale Embargo der USA, das zur Isolierung der Karibikinsel und ihrer Führung beitrug.

Che Guevara. Bilder der Revolution
Fotografien aus der Skrein Photo Collection
24. November 2012 bis 3. Februar 2013