Bruno Gironcoli - Context

Das Werk Bruno Gironcolis (1936-2010) nimmt im Feld der zeitgenössischen internationalen Skulptur eine einzigartige Stellung ein. Der österreichische Künstler fand zu einer unverwechselbaren Formensprache, die er von den frühen filigranen Drahtobjekten bis hin zu den gewaltigen Skulpturen der letzten zwei Jahrzehnte weiterentwickelte. Parallel dazu entstand ein umfangreiches OEuvre von Arbeiten auf Papier und Zeichnungen, das seine Entwicklung als Bildhauer kontinuierlich begleitete.

Wie Kasper König 2003 in seinem Vorwort zum Katalog der Biennale di Venezia schreibt, hat Gironcoli bisher nicht die Rezeption als einer der wichtigsten Vertreter der zeitgenössischen Skulptur seiner Generation erfahren. Daher erscheint es umso wichtiger, zwei Jahre nach seinem Tod und 16 Jahre nach der letzten großen Personale im Wiener Museum für angewandte Kunst (1997) eine Neubewertung seines Schaffens durch eine Ausstellung vorzunehmen.

Die Schau wird keine herkömmliche Retrospektive sein, sondern das Werk Gironcolis erstmalig in ein Netzwerk von Beziehungen zu klassischen wie zu wichtigen zeitgenössischen Positionen stellen. Die Ausstellung wird Arbeiten Gironcolis aus den Jahren 1958 bis 2009 umfassen, von denen ausgehend zu verschiedenen Themenkreisen wie z.B. Körperlichkeit/ Sexualität, Abbild/ Porträt, Raum/ Fläche, Ritual/ Obsession, Fetisch/ Geschlecht eine Auseinandersetzung mit Werken von Künstlern des 20. und des 21. Jahrhunderts von Alberto Giacometti über Joseph Beuys bis hin zu Jürgen Klauke und Matthew Barney geführt wird.

Gironcoli: Context
12. Juli bis 27. Oktober 2013