Bonjour Russland

Eine Zusammenschau von Spitzenwerken der französischen und russischen Moderne zeigt das Museum Kunst Palast in Düsseldorf unter dem Titel "Bonjour Russland" vom 15. September 07 bis 6. Januar 08. Für die Ausstellung reist ein Bilderschatz mit mehr als 120 Meisterwerken aus dem Bestand der vier bedeutendsten russischen Museen erstmals gemeinsam nach Deutschland.

Die in Deutschland exklusiv nur in Düsseldorf gezeigte Schau "Bonjour Russland" widmet sich mit konzentriertem Blick auf die Jahre 1870 bis 1925 den faszinierenden Parallelen, den gegenseitigen Beeinflussungen, aber auch den unterschiedlichen Wegen der modernen russischen und französischen Kunstentwicklung. Das Spektrum der ausgestellten Werke reicht vom russischen Realismus eines Ilja Repin über den Impressionismus, Cézannismus, Fauvismus, Neoprimitivismus, Kubo-Futurismus bis zum Suprematismus von Malewitsch.

Die wichtigsten Pioniere der modernen französischen und russischen Malerei werden mit bedeutenden Schlüsselwerken wie dem Bildnis der Schauspielerin Jeanne Samary von Renoir, Mont Sainte-Victoire von Cézanne, Portrait Dr. Rey von Van Gogh, Ihr Name ist Vairaumati von Gauguin, 17. Oktober 1905 von Ilja Repin, Der Tanz und Das rote Zimmer von Matisse, Gitarre und Violine bzw. Baden von Picasso, Jude in Rot von Chagall, Komposition No. 7 von Kandinsky, Weibliches Modell von Tatlin und dem Triptychon von Schwarzes Kreuz, Schwarzer Kreis und Schwarzes Quadrat von Malewitsch präsentiert.

Die erste Sektion der Ausstellung wird die Entwicklung der russischen Kunst, fokussiert auf die Malerei des Realismus sowie auf das Ende des 19. Jahrhunderts aufkommenden Bedürfnis nach einer nationalen Identität - dem Russentum in Kunst und Kultur - beleuchten. In diesem Ausstellungskapitel wird die russische Kunst mit bedeutenden französischen Werken in Relation gesetzt, die entweder in Paris erworben wurden oder bei diversen Gelegenheiten in St. Petersburg oder Moskau gezeigt wurden. Zu sehen sind Gemälde von Carolus-Duran, Rousseau, Corot, Tissot und Daubigny. Gleichermaßen werden Werke russischer Künstler betrachtet, die Reisen außerhalb Russlands unternahmen, insbesondere mit dem Ziel Frankreich bzw. Paris.

Der zweite Bereich der Ausstellung wird nicht nur Meisterwerke aus den zwei großen Moskauer Sammlungen - von Iwan Morosow und Sergei Schtschukin - sondern auch deren unterschiedliche Schwerpunkte präsentieren. Zweifellos hatten die Sammlungen dieser beiden Moskauer Textilhändler einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der russischen Avantgarde. Künstler dieser Sektion sind Monet, Renoir und vor allem in der postimpressionistischen Phase Cézanne, Gauguin und van Gogh, Matisse und Picasso, die in diesen Sammlungen facettenreich dargestellt wurden. Matisse "Der Tanz" - von Schtschukin zur Dekoration des großen Treppenhauses seiner Moskauer Villa in Auftrag gegeben - wird das Herzstück dieses zweiten Ausstellungsteils bilden.

Der dritte Teil der Ausstellung ist dem berühmten Theater-Impresario und Aus- stellungsorganisator Sergei Diaghilew gewidmet. Er spielte nicht nur in der "Welt der Kunst"-Bewegung eine wichtige Rolle, sondern ebenso für die Präsentationen moderner französischer Kunst in Russland und der Vorstellung russischer Kunst und Kultur in Westeuropa, insbesondere in Paris. Vorgestellt werden in dieser Abteilung Künstler wie Léon Bakst, Boris Kustodiew, Nikolai Roerich, Alexander Golowin und Valentin Serow sowie eindrucksvolle Portraits der großen kreativen russischen Persönlichkeiten wie Wsewolod Meyerhold, Fedor Schaljapin und Anna Achmatowa. Ebenso wird in dieser Abteilung die Verbindung zwischen der Welt der "Wanderer" und der aufkommenden einzigartigen russischen Avantgarde aufgezeigt.

Der letzte Teil der Ausstellung wird das beeindruckende Kaleidoskop künstlerischer Innovationen im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts zur Anschauung bringen. Hervorzuheben sind die außergewöhnlichen künstlerischen Positionen von Kandinsky und Chagall, wie auch die kühnen künstlerischen Innovationen von Michail Larionow und Natalia Gontscharowa. Gewagte Neuinterpretationen des Kubismus sowie des italienischen Futurismus führten zu herausragenden kubofuturistischen Arbeiten nicht nur bei Larionow und Gontscharowa, sondern auch bei Iwan Puni, Pawel Filonow und einer bemerkenswerten Gruppe experimenteller Künstlerinnen, darunter Olga Rosanowa, Ljubow Popowa und Alexandra Exter. Wladimir Tatlins einzigartige dreidimensionale Konstruktionen leiten den Konstruktivismus ein. Der Suprematismus - der durch Kasimir Malewitsch vorbereitete radikale, rein abstrakte Stil - wird zum Höhepunkt dieser Experimente.


Katalog (deutsch und russisch): Zur Ausstellung erscheint im Verlag Palace-Editions ein Katalog mit einem Vorwort von Sir Norman Rosenthal und Ann Dumas und mit Beiträgen von Hubertus Gaßner, Lydia Iowlewa, Albert Kostenewitsch, Wladimir Lenjaschin, Christina Lodder, Jewgenija Petrowa, Alexei Petuchow/Anna Posnanskaja. Preis: 29,00 Euro (Softcover), 39,00 Euro (Hardcover)

Bonjour Russland
Französische und Russische Meisterwerke
von 1870 -1925 aus Moskau und St. Petersburg
15. September 2007 bis 6. Januar 2008