Blue Times

Nivea-Blau, Blue Jeans, Squadra Azzurra, Blue Screen, blauer Montag, Blauhelme, blaue Stunde, ins Blaue hinein… Blau ist überall: nicht nur in Himmel und Meer, es ist fester Bestandteil unseres täglichen Lebens. Die Gruppenausstellung "Blue Times" untersucht die Ikonologie der Farbe Blau aus unterschiedlichen Disziplinen und Perspektiven. Sie konfrontiert internationale künstlerische Positionen mit popkulturellen Objekten und thematisiert in einem umfangreichen Programm den Einfluss von Farbe auf Alltag und Kunst.

Die Omnipräsenz von Blau in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens liegt in seiner psychologischen Rezeption begründet: Das westliche Auge hält Blau für die angenehmste Farbe des Spektrums. Folglich wird Blau als das perfekte Instrument gesehen, um auf Körper und Geist einzuwirken und um Geschlecht, Klasse und politische Zugehörigkeit nachzuzeichnen. Blau ist die antikommunistische Farbe par excellence. Blau wurde als Farbe der Europäischen Union gewählt, um Einheit in Vielfalt zu symbolisieren sowie die Fähigkeit im Konsens zusammenzufinden.

Das zeigt, dass Farbe im Wesentlichen gesellschaftliche Codes und Werte vermittelt, die historische und geografische Spezifika aufweisen. Sie transportiert Tabus und Vorurteile, die uns, unsere Umgebung, unsere Sprache und unsere Vorstellungskraft beeinflussen.

Künstler/innen: Saâdane Afif, Billy Apple, Nadia Belerique, Irma Blank, Edith Dekyndt, Simon Denny, Sylvie Fleury, Peter Friedl, Ryan Gander, Prinz Gholam, Liam Gillick, Edgar Leciejewski, Derek Jarman, Toril Johannessen, Chris Kabel, Tobias Kaspar, Yves Klein, Walt Kuhn, Goshka Macuga, Jonathan Monk, Alex Morrison, Otto Neurath, Wendelien van Oldenborgh, Walid Raad, Mark Raidpere, De Rijke / de Rooij, Willem de Rooij, Pamela Rosenkranz, Julia Scher, Société Réaliste, Michael Staniak, Hito Steyerl, Derek Sullivan, Walter Swennen, Remco Torenbosch, Lidwien van de Ven, Lawrence Weiner, Raed Yassin, u.a.


Blue Times
1. Oktober 2014 bis 11. Januar 2015