Bei Tempels unter'm Sofa

11. Juli 2012 Rosemarie Schmitt
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Oh, bei Tempels unter"m Sofa, da bekäme man sicherlich so einiges zu hören! Obwohl der Tempel, mit seinen knapp vierzig Jahren für einen solchen eigentlich noch recht jung ist, kann er schon eine erstaunliche Anzahl regelmäßiger Besucher aufweisen. Neben unzähligen fremden Besuchern, versammeln sich seit über 10 Jahren zuverlässig regelmäßig 17 junge Männer, und ich glaube, was all diese Tempelbesucher verbindet, ist der Glaube, der Glaube an diesen Groove, diesen ganz besonderen Groove, irgendwo zwischen Mainstream und Avantgarde, zwischen geschmeidig und schräg. Sie alle glauben an diesen typischen Sound, der zwar hin und wieder über Umwege, doch stets den Weg in die Herzen der Big-Band-Jazz-Liebhaber findet.

Dieser Tempel steht nicht nur auf Jazz, sondern auch in Zürich, denn dort sind sie ja Zuhaus", der Leiter des Zurich Jazz Orchestra, Rainer Tempel, und seine Musiker. Mit Niveau, viel Herz, Seele und Kompetenz arrangiert der Bandleader sich nicht nur in vorbildlicher Weise mit seinen Jungs, sondern auch die Songs. Zwar respektiert und pflegt er durchaus die Tradition des Big-Band-Jazz, läßt sich aber dadurch in keiner Weise einengen! Der beste Beweis hierfür ist das aktuelle Projekt "Song"! JAZZ´n ARTS heißt das Label der Siffling-Productions, bei dem das ZJO (Zurich Jazz Orchestra) nun seine dritte CD veröffentlichte, und Isa Wiss heißt jene Frau, die gewiss nicht nur einen Song auf dem Album, sondern deren zwölf singt. Isa Wiss singt "Song"!

Es sind der erste und der letzte Titel des Albums, die der Tradition des Bekannten Genüge tun. Eingebettet zwischen dem Klassiker "I fall in love too easily" und Cole Porters "I love Paris" (Ganz Paris träumt von der Liebe) präsentieren das ZJO und seine Frontfrau Isa Wiss Titel wie etwa "Time after time" von Cindy Lauper, "King of paine" von Police, oder "The Morning Papers" vom kleinen Prince. Einer meiner Favoriten des Albums ist Stevie Wonders Song "Don"t you worry "bout a thing"! Einzig "Video killed the radio star" vermochte nicht den Weg in mein Herz zu finden, doch mochte ich diesen Titel noch nie, auch nicht, als er im Jahre 1979 mitsamt der Popgruppe Bangles in den Charts landete. Alles in allem ist "Song" ein erfrischendes und spannendes Projekt von Rainer Tempel und seinen Musikern. Sie haben es einfach drauf sich "aufzuspielen", sei es als Team oder auch als Solisten!

Suchen Sie nicht bei Tempels unter"m Sofa, sondern in meinem Text und Ihrem Gedächtnis nach der Antwort auf folgende Frage, senden Sie diese an klassik@habmalnefrage.de und nutzen Sie die Chance "Song" zu gewinnen.
Also: Wer sang 1954 die deutsche Fassung von Cole Porters "I love Paris"?

Im Pressetext des Zurich Jazz Orchestra heißt es: "Diese Band ist frech. Sie steht mit beiden Beinen in Traditionen – bloß mit jedem in einer anderen."

Also, bis dahin, in alter Freche grüßt Sie herzlichst,
Ihre Rosemarie Schmitt