Beethoven bewegt
Das Kunsthistorische Museum präsentiert in Kooperation mit dem Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien eine durchaus ungewöhnliche Hommage an Ludwig van Beethoven (1770–1827), den großen Vertreter der Wiener Klassik. Auch 250 Jahre nach seiner Geburt ist dessen Popularität ungebrochen. Weit über die Musik hinaus haben seine humanistischen Botschaften die Kunst- und Kulturgeschichte beeinflusst. Seine frühe Ertaubung prägte sein Bild als tragisches Genie.
Beethovens universelle und einzigartige Rezeption, die epochale Bedeutung seiner Musik, aber auch die Wahrnehmung seiner ikonengleich stilisierten Person lassen eine Unmenge von Anknüpfungspunkten zu; Hoch- und Populärkultur, Kommerz und Politik nützen ein nahezu unerschöpfliches Reservoir zur Inspiration oder auch Vereinnahmung.
Die Ausstellung im Kunsthistorischen Museum bringt Gemälde von Caspar David Friedrich, Skizzenbücher von William Turner, Grafiken von Francisco de Goya, Anselm Kiefer und Jorinde Voigt, Skulpturen von Auguste Rodin, Rebecca Horn und John Baldessari, ein Video von Guido van der Werve und eine für die Ausstellung entwickelte neue Arbeit von Tino Sehgal ins Gespräch und in Beziehung mit der Musik und der Person Beethovens. Sie schlägt so eine Brücke bis zur Gegenwart und versteht sich als poetische Reflexion auf den Komponisten und sein Schaffen: Meisterwerke der Bildenden Kunst gehen Verbindungen mit Musik und Stille ein. Der Ausdrucksmacht von Beethovens Klängen wird somit anschaulich Gestalt verliehen. Seine Musik wird nicht nur zu hören, sondern gleichsam zu sehen sein.
Die aufwendig inszenierte Ausstellung präsentiert kein einziges Werk aus den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums. Sie wird aber in der Gemäldegalerie im Kontext der Kunst und Kultur vieler Jahrhunderte gezeigt – in unmittelbarer Nachbarschaft hunderter Werke, die exakt bis zur Lebenszeit Beethovens heraufreichen und gewissermaßen auch hinführen.
Beethoven ist eine der großen und international prägenden Gestalten der Musik- und Kulturgeschichte – nicht nur Wiens. Eine Ausstellung, die im Jubiläumsjahr seines 250. Geburtstags neue Sichtweisen auf Beethoven ermöglicht, bedeutet eine Herausforderung, der sich das Kunsthistorische Museum als größtes Museum Österreichs stellen möchte.
Museen sind Schatzhäuser, kulturelles Gedächtnis und Touristenmagnete; aber darüber hinaus sind sie auch diskursive Reflexions- und Konfrontationsräume, sie sind Laboratorien der Fantasie und Gedankenverbindung – diese Seite wird in dem von Andreas Kugler, Jasper Sharp, Stefan Weppelmann und Andreas Zimmermann kuratierten Ausstellungprojekt im Besonderen sichtbar werden.
Beethoven bewegt
Ab 29. September
beethovenbewegt.at
- /
