Ausstellung über Kommunikation und Konflikte im Küefer-Martis-Huus in Liechtenstein

Das Zusammenleben der Menschen ist alles andere als einfach. Kommunikation kann leicht misslingen und zu Streit, gewalttätigen Auseinandersetzungen oder gar Krieg führen. Das hat viel mit unserer Sprache und Kultur zu tun: Statt über Bedürfnisse zu sprechen und eigene Standpunkte zu hinterfragen, werden schnell Schuldzuweisungen und Vorwürfe laut.

In der Ausstellung im Küefer-Martis-Huus in Ruggell geht es um gelingende und misslingende Kommunikation sowie um Ursachen und Auswirkungen von Konflikten. Die Beiträge thematisieren persönliche und gesellschaftliche Konflikte, aber auch Initiativen für ein friedliches Zusammenleben und Methoden für eine konstruktive Kommunikation. Erzählt werden unter anderem Geschichten aus Liechtenstein, dem Libanon, der Ukraine und Tibet.

Mit Beiträgen von Martha Büchel-Hilti, Mykyta Faiustov, Kollektiv Lachesis, Laura Hilti, Johannes Inama und Uli Mayer & Adam Vogt.

Beiträge

Die Wahrheit liegt in der Mitte, Martha Büchel-Hilti

Bilder, Worte und Sätze zeigen harmlose Alltagskonflikte bis hin zu Kriegen und das menschliche Universum, in dem sich all dies abspielt. Auch die Verfassungsdiskussion in Liechtenstein wird thematisiert, die zum Teil zu familiären Gräben geführt hat, die bis heute nicht überwunden sind.

Die Prirva, Mykyta Faiustov

Die Videoarbeit mit Performance thematisiert die Kluft zwischen Menschen, die Krieg und Zerstörung erlebt haben, und jenen, die dies nicht mussten. Im Mittelpunkt steht ihre anhaltende Sorge um den Zustand ihrer Städte und um ihre Angehörigen in der Heimat.

Lebanon - In a State of Unrest, Kollektiv Lachesis

Mit Fotografien und Texten werden die Geschichten von rund dreißig im Libanon lebenden Menschen erzählt und unterschiedliche Realitäten sichtbar gemacht: von einem politischen Aktivisten über eine Flüchtlingsfamilie an der syrischen Grenze bis hin zur wilden Partyszene der Hauptstadt.

Dialog-Bar, Uli Mayer

Die Ausstellung wird von Möbeln begleitet, die vielfältige Formen des Dialogs ermöglichen. Den Auftakt bildet ein Bar-Möbel im Außenraum. Im Inneren laden Sitzmöbel in unterschiedlichen Formen, passend zu den jeweiligen Ausstellungsbeiträgen, zum Austausch und Verweilen ein.

Manche Blumen riechen bitter, Adam Vogt

Statt Konflikte auszutragen, wird in vielen Familien geschwiegen oder abgelenkt - und was kann da besser beruhigen als ein blauer Himmel, reife Brombeeren oder Wildblumen? Scheinbar idyllische Aquarelle erhalten durch den Bezug zu Konfliktsituationen eine bittere Note.

Wie ist Liechtenstein in bewaffnete Konflikte involviert?, Laura Hilti, Johannes Inama & Uli Mayer

Anhand von Beispielen wird aufgezeigt, wie Liechtenstein in bewaffnete Konflikte involviert ist - sowohl im Negativen als auch im Positiven: von Geldwäscherei über die Infiltration liechtensteinischer Chats durch russische Bots bis hin zu einer Stiftung, die sich an internationalen Friedensverhandlungen beteiligt.

Hinter den Kulissen, Laura Hilti

Ist Liechtenstein eine heile Welt, in der die Justiz funktioniert und die Menschen frei leben können? Verschiedene Menschen erzählen von ihren Erfahrungen mit persönlichen Konflikten bis hin zu Kriegen, die ihr Leben bis heute prägen und bestimmen.

Umgang mit Konflikten, Laura Hilti

Konflikte mit anderen Menschen sind unvermeidlich. Doch wie geht man damit um und was kann man konkret tun? Drei Methoden bieten Rat und Handlungsmöglichkeiten: "Gewaltfreie Kommunikation" von Marshall B. Rosenberg.

Im Rahmen der Ausstellung werden verschiedene Workshops angeboten. Informationen unter www.kuefermartishuus.li/

Ma muas halt reda med da Lütt, med am Vää tuat mas oo
Ausstellung über Kommunikation und Konflikte
Ausstellungseröffnung: 7. März, 19 Uhr
8. März bis 6. Juli 2025
Kuratiert von Laura Hilti & Johannes Inama