Ausstellung "Glaubensfragen" im Ulmer Museum

Ein Blick in die Geschichte zeigt: Multikulturelle Gesellschaften sind keine Neuheit unserer Zeit, sie haben Tradition. Die Gemeinschaftsausstellung "Glaubensfragen" des Ulmer Museums mit dem Museum of the Bible, Washington D.C., widmet sich diesem bis heute ungebrochen aktuellen Thema, dargestellt am Beispiel der Religionen in Süddeutschland im Mittelalter.

Inhaltlich und künstlerisch herausragende Handschriften, Miniaturen, Gemälde und Skulpturen dokumentieren das vielschichtige Beziehungsgeflecht zwischen Judentum, Christentum und Islam und die wechselseitige Übernahme kultureller Ausdrucksformen. Unter den rund 80 wertvollen Exponaten finden sich internationale Leihgaben, einige sind erstmals in Deutschland zu sehen.
Zwischen Ulm und dem Bodenseeraum lebten im Mittelalter und in der frühen Neuzeit sogenannte "rechtgläubige" Christen, Anhänger gegenkirchlicher Bewegungen und Juden.

Im 15. Jahrhundert zählte Ulm zu den Hauptzentren der jüdischen Gesellschaft und Kultur in Süddeutschland. Insbesondere die jüdische Buchkunst im Ulmer Raum spielte eine herausragende Rolle. Auch wenn damals keine Muslime in der Region ansässig waren, wurden der Koran und die islamischen Wissenschaften aufmerksam rezipiert. Die Exponate zeigen, die theologischen Auseinandersetzungen wurden nicht nur mündlich, sondern auch literarisch und bildlich geführt. Sichtbar wird: Judentum, Christentum und Islam beruhen auf einem gemeinsamen Fundament.


Glaubensfragen
Chatrooms auf dem Weg in die Neuzeit
28. Februar bis 3. Juli 2016
Eröffnung: So 28. Februar 16, 15 Uhr