Der litauische Künstler Augustas Serapinas hat im Bündner Kunstmuseum eine neue raumspezifische Installation realisiert, deren Ausgangspunkt ein historisches Badehaus in Rüdninkai bei Vilnius ist.
Bereits 2021 hat der Künstler das verlassene Holzhaus abgebaut und an einem neuen Standort in Kaunas, Litauen, wieder aufgebaut. Für eine Ausstellung in Holland verwandelte er es 2022 in ein Teehaus. In einem nächsten Schritt verbrannte Serapinas einen Teil des Holzhauses, um aus der Asche Seifen und Zementziegel herzustellen. In den Räumen des Bündner Kunstmuseums lässt er schliesslich aus diesen Hunderten von Ziegeln eine Skulptur entstehen, die einen imposanten Ofen darstellt und installiert ihn auf dem Boden eines ebenso alten Hauses.
Für Serapinas sind verlassene Häuser, wie sie auch in Graubünden zu finden sind, lebendige Denkmäler. Sie erzählen von Migration und der Suche nach einem besseren Leben. Im Gegensatz zu den traditionellen, auf hohen Sockeln errichteten Denkmälern bleiben diese Bauten jedoch meist unbemerkt. Serapinas lenkt den Blick auf das unsichtbare kulturelle Erbe, indem es volkstümliche Traditionen als etwas Formbares und Wandelbares sichtbar macht.
Augustas Serapinas. Das Haus von Rūdninkai
bis 15. Juni 2025