Auf Stein gezeichnet

Nachdem die Lithographie von Aloys Senefelder Ende des 18. Jahrhunderts entdeckt wurde, erlebte das Medium gerade in Frankreich einen ungeahnten Siegeszug und erstreckte sich auf unterschiedliche Anwendungsgebiete: Von der Illustration über die Karikatur bis hin zur Reproduktion von Malerei. Doch machte man sich diese Technik auch für private Experimente dienstbar.

Künstler, die uns heute namentlich aufgrund ihrer Gemälde im Gedächtnis geblieben sind, waren zugleich Meister auf dem Gebiet der Lithographie, um mit Théodore Géricault, Eugène Delacroix und Edouard Manet nur einige wenige zu nennen. Andere Künstler wie Honoré Daumier haben im Bereich der Malerei kaum Spuren hinterlassen, ließen dagegen ihre immense Schaffenskraft hauptsächlich in das Flachdruckverfahren der Lithographie fließen.

Die Ausstellung spannt einen Bogen von Théodore Géricault und der romantischen Bewegung über Henri de Toulouse-Lautrec bis zu Künstlern wie Edouard Vuillard und Pierre Bonnard. In dem gewählten Zeitabschnitt werden nicht zuletzt Spannungsverhältnisse offenbar zwischen privatem und öffentlichem Gebrauch des Steindrucks, zwischen der anfänglichen Erscheinungsform in Schwarzweiß und der späteren farblichen Wiedergabe sowie zwischen der vorrangig kommerziellen Nutzung und der Dienstbarmachung der Technik für politische Zwecke.

Auf Stein gezeichnet
Höhepunkte der französischen Lithographie im
19. und frühen 20. Jahrhundert
Werke aus der Sammlung Hegewisch und dem
Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle
3. November 2013 bis 9. März 2014