„Panic – yes/no“ lautet der Titel der diesjährigen Ars Electronica. Sie widmet sich der allgegenwärtigen Ungewissheit im Schatten zahlreicher Krisen und zeigt, welchen Beitrag die Kunst zu ihrer Bewältigung leisten kann.
Mit zahlreichen Ausstellungen, Konzerten, Performances, Konferenzen, Town-Hall-Meetings und Workshops wird ein ebenso vielschichtiges wie umfassendes Festivalprogramm geboten. Zentraler Schauplatz des Festivals für Kunst, Technologie und Gesellschaft ist ein letztes Mal die Postcity.
Ronald Reagan sagte einmal, „Status quo“ sei Latein für „das Chaos, in dem wir stecken“. 2025 scheint diese Interpretation treffender denn je. Mit Trumps Rückkehr ist die politische Weltordnung ins Wanken geraten und der Konsens in Bezug auf wirtschaftliche Zusammenarbeit und Sicherheitsarchitektur ist Geschichte. Der rasante Fortschritt in der Entwicklung Künstlicher Intelligenz wirft zunehmend grundlegende Fragen zur Arbeitswelt, zum Bildungssystem und zu unserem Selbstverständnis auf. Die Klimakrise fordert immer mehr Menschenleben, zerstört Lebensgrundlagen, befeuert Konflikte und Migration. Krisen überall – so scheint es.
Wie es weitergeht, ist ungewiss – und genau das macht Angst, ja verursacht Panik. Und das aus gutem Grund, denn von unvorhersehbaren Entwicklungen gingen und gehen immer wieder große Gefahren für uns aus. In solchen Momenten greifen wir gerne auf das Altbewährte zurück – und scheitern. Denn alte Lösungen helfen bei neuen Problemen selten.
Doch wie können wir unsere Angst vor der Unsicherheit überwinden? Wie können wir lernen, mit dem Unbekannten besser umzugehen und daran zu wachsen? Die Ars Electronica 2025 plädiert dafür, von der Kunst zu lernen. Sie zeigt uns, dass Ungewissheit nicht zwangsläufig eine Bedrohung ist, sondern vor allem Hoffnung birgt. Denn sie bedeutet, dass unsere Zukunft noch nicht geschrieben ist und alles möglich ist. Selbst dann, wenn es genügend Gründe gäbe, in Panik zu verfallen.
Panic?
yes/no
Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft
3. bis 7. September, Linz, Österreich