Mit ihrem ökologischen Anspruch und ihrer kulturellen Wirkung setzt die Vorarlberger Baukultur Maßstäbe. Einen umfassenden Überblick über die Entwicklung seit 2000 gibt das neue Buch der Edition Detail.
Im westlichsten Bundesland Österreichs hat sich über Jahrhunderte eine einzigartige Baukultur entwickelt. Sie zeichnet sich durch eine tiefe Wertschätzung gegenüber dem Gebauten, hohe handwerkliche Qualität und einen anerkennenden Umgang vieler Protagonist:innen mit Architektur aus. Beginnend mit dem sensiblen Umgang mit Holz, dem traditionellen Baustoff des Alpenraums, prägt ab den 1960er Jahren die frühe Ökologiebewegung die Architektur in Vorarlberg. Das Land wird zur Pionierregion für ressourcenschonendes Bauen und einen interdisziplinären Ansatz, der alle am Bauprozess beteiligten Akteur:innen aktiv einbezieht. Das neue Buch „Architektur in Vorarlberg. Porträt einer regionalen Baukultur“ setzt genau hier an und fragt: Wie haben sich Baukultur und Architekturlandschaft in Vorarlberg in den letzten 25 Jahren entwickelt? Was sind die Themen, Herausforderungen und Potenziale?
Um diese Fragen zu beantworten, haben die Herausgeberinnen und Autorinnen Verena Konrad und Sandra Hofmeister 50 herausragende architektonische Positionen und spannende Gebäudeporträts aus den Jahren ab 2000 zusammengestellt - von Dornbirn bis ins Montafon und vom Bregenzerwald bis ins Rheintal. Sie alle verbindet ihr ökologisches Profil, ihr kultureller Anspruch, ihr Beitrag zu technologischen und prozessualen Innovationen und zu gesellschaftlichen Themen. Die Vielfalt der Typologien reicht vom Biomasseheizwerk bis zur Bergkapelle, vom geförderten Wohnbau bis zur Schule in Holzbauweise. Jedes Projekt wird anhand einer Faktenbox mit Informationen, einer Kurzbeschreibung sowie Fotos und Plänen vorgestellt.
Das Buch gliedert sich in vier Kapitel, die jeweils eine Teilregion Vorarlbergs in den Mittelpunkt stellen: Im Rheintal, Berge und Täler, Im Bregenzerwald, Am Bodensee. Ergänzende Essays beleuchten die Hintergründe der Vorarlberger Baukultur und zeigen aktuelle Schwerpunkte auf. Ergänzend zum Projektteil behandeln sie Aspekte des ökologischen Bauens, der regionalen Handwerkskultur sowie des Gemeindebaus und der Siedlungsentwicklung in der Vierländerregion. Interviews mit Protagonist:innen aus Vorarlberg geben zusätzlich Einblick in die lebendige Werkstatt des Baugeschehens und die Arbeitsweise von Architekt:innen, Büros und Arbeitsgemeinschaften.
„Architektur in Vorarlberg. Porträt einer regionalen Baukultur“ dokumentiert die architektonische Vielfalt, die in den letzten 25 Jahren in Vorarlberg entstanden ist. Das Buch ordnet das Baugeschehen in den historischen Kontext ein, hinterfragt kritisch, zeigt Lösungsansätze auf und liefert so eine umfassende Bestandsaufnahme der jüngsten Entwicklungen.
Verena Konrad ist Kunst- und Architekturhistorikerin. Seit 2013 leitet sie das Vorarlberger Architektur Institut in Dornbirn. Zuvor war sie als Kuratorin und Autorin tätig. Sie lehrte an der Universität Innsbruck und an der Kunstuniversität Linz. Sandra Hofmeister ist Architekturpublizistin und Chefredakteurin der Zeitschrift Detail. Seit vielen Jahren begleitet sie das Baugeschehen in Vorarlberg mit Publikationen, Fachbeiträgen und Vorträgen. Die promovierte Philologin lehrt derzeit an der Universität für angewandte Kunst Wien.
Architektur in Vorarlberg
Porträt einer regionalen Baukultur
Verlag: Edition Detail
Format: 22 x 27 cm Hardcover, 336 Seiten
Sprache: Deutsche Ausgabe
Herausgeberinnen und Autorinnen: Verena Konrad, Sandra Hofmeister
ISBN: 978-3-95553-642-8
Preis: 64,90 EUR