Anton-Wildgans-Literaturpreis für Christoph W. Bauer
Der mit 15.000 Euro dotierte "Literaturpreis der Österreichischen Industrie – Anton Wildgans" geht in diesem Jahr an den 1968 in Kärnten geborenen Schriftsteller Christoph W. Bauer. Die Auszeichnung wird am 13. September im Wiener Haus der Industrie überreicht.
Der Preis wird jährlich an eine österreichische Schriftstellerin oder einen Schriftsteller der jüngeren oder mittleren Generation, "deren/dessen Schaffen die abschließende Krönung noch erwarten lässt", verliehen. Die unabhängige Jury setzt sich derzeit aus Marianne Gruber (Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Literatur), Johann Holzner (ehemaliger Leiter des Brenner-Archivs an der Universität Innsbruck) und Barbara Neuwirth (Schriftstellerin) zusammen.
In der Jurybegründung heißt es: "Christoph W. Bauer ist in nahezu allen literarischen Genres zuhause. In seinen Prosa-Arbeiten, die vielfach im Grenzbereich zwischen Historiographie und Fiktion angesiedelt sind, dominieren Geschichten, die er im Alphabet ramponierter oder auch längst verschwundener Häuser ermittelt, sei es in Saint-Denis, sei es in Innsbruck-St. Nikolaus. Und in seinen Gedichten setzt Christoph W. Bauer mit seiner ganz eigenen Stimme souverän alle nur denkbaren lyrischen Formen ein, um in einer schier endlosen Kette von intertextuellen Bezügen, die von Homer und Catull über Dante und Villon und Borges bis zum Punk-Rock reichen, immer von neuem auf ein Spiel mit Möglichkeiten zuzusteuern, das ganz wenig übrig hat für scheinbar unverrückbare Gegebenheiten.
Bauer wuchs in Tirol auf. Er verfasst Lyrik, Prosa, Essays, Hörspiele und Übersetzungen. Er gewann unter anderem den Reinhard-Priessnitz-Preis (2001), den Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb (2002), den Preis des Kärntner Schriftstellerverbands (2010), den Kärntner Lyrikpreis (2014), den Outstanding Artist Award und Tiroler Landespreis für Kunst (beide 2015) und den Preis für künstlerisches Schaffen der Stadt Innsbruck (2021)