Ausgangspunkt für das gemeinsame Ausstellungsprojekt von Fotohof und Salzburg Museum ist die Fotosammlung des Salzburg Museum - konkret jener Bestand an historischen Originalfotografien und Glasplatten, deren Urheber:innen (noch) unbekannt sind. Konzeptionell war es dem kuratorischen Team des Fotohofes - Nadine Weixler und Peter Schreiner, beide praktizierende Fotograf:innen - wichtig, bei der Auswahl der rund 150 Motive auf "ein wenig bekanntes, überraschendes Bild der Stadt Salzburg und ihrer Umgebung" zu achten. Vielmehr interessierten die Details der anonymen Aufnahmen und ihr zufälliger, unkontrollierter und subversiver Charakter - mit dem Ergebnis, dass sich über den Korpus der ausgewählten Bilder neue Erzählungen über Salzburg und die historischen Fotografien im Bestand des Salzburg Museum entfalten.
Im Fotohof werden einerseits Prints der neu digitalisierten, hochwertigen historischen Fotografien gezeigt - teils in Ausschnitten und/oder größeren Formaten als die meist sehr kleinformatigen Originale, teils sogar als wandfüllende Blow Ups, die den Detailreichtum der Aufnahmen eminent neu erfahrbar machen.
In einem eigens für die Ausstellung errichteten Black Cube im Fotohof-Studio kommt es zur Begegnung mit einer Auswahl der lichtempfindlichen historischen Originale von Glasplattenaufnahmen und zugleich zur Wiederbegegnung mit den Motiven und Szenen aus dem großen Raum.
Als verbindendes Element zwischen den beiden Ausstellungsbereichen fungiert die "Operation Glasplatte": Als eine Art Prototyp bringt das Fotohof-Team ein Motiv der Gaisbergbahn um 1900 in einer Glasplattenrekonstruktion und damit ein über viele Jahrzehnte gebräuchliches Aufnahmematerial wieder ans Licht der Öffentlichkeit. Dazu wurde die Originalglasplatte in einem mehrstufigen experimentellen Verfahren auf eine mit Silber-Gelatine-Emulsion beschichtete Glasplatte aus den 1950er Jahren übertragen. Kein Faksimile also, sondern eine zeitgemäße Interpretation des etwas kleineren Originals.
Auf einen Blick | Salzburg Museum - Gastspiel
Unbekannt - Anonyme Blicke auf Salzburg
bis 1. Februar 2025