Die Ausstellung „Ohne Titel" basiert auf einem minimalistischen Konzept, das sowohl Riedls Arbeiten als auch seine Kommentare zu Entstehung, Inspiration und Technik betrifft.
Der 1935 in St. Marienkirchen bei Schärding geborene Künstler verzichtet in seinem Schaffen auf naturalistische Darstellungen, bedeutungsträchtige Bildtitel oder verspielte Farbakkorde. Die ausgestellten Arbeiten stehen exemplarisch für seine individuelle Formensprache, die sich zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion bewegt. Einfache Möbelstücke können ihm dabei als Inspirationsquelle dienen.
Den Schwerpunkt der Ausstellung bildet eine Werkserie aus den Jahren 1975–1985, die sich auf seine emotionale, expressive Ausdrucksfähigkeit konzentriert. Dazu gehören großformatige Triptychen, die die nüchternen, weißen Wände des Ausstellungsraums strukturieren. Riedl unterscheidet bei den dreiteiligen Gemälden nicht zwischen Hauptteil und Seitenflügel, wie es etwa bei gotischen Flügelaltären üblich ist. In der Regel haben alle drei Bildelemente dasselbe Format und tragen zur Ausgewogenheit des Gesamtbildes bei. Den großformatigen Werken stehen Kleinformate gegenüber, die gleichermaßen von Riedls unverwechselbarem Stil zeugen. Die wichtigste Grundlage in Riedls Gesamtwerk sind sein Empfinden und sein Talent, das Wesentliche zu erkennen. Ihm gelingt es, aus wenigen Strichen und Formen Bilder entstehen zu lassen, die harmonisch und tiefgründig wirken.
Alois Riedl, 1935 in St. Marienkirchen bei Schärding geboren, lebt und arbeitet in Brunnenthal bei Schärding.
Alois Riedl
Ohne Titel
9. Oktober bis 8. Februar 2026
Kuratorin: Inga Kleinknecht