Alles wird gut

Eine Dienstreise nach Thailand und Kambodscha, auf der die Medienkünstlerin und Fotografin Katrin Jakobsen vor einigen Jahren im Auftrag der schwedischen "Elle" eine Fotoserie über HIV-positive Kinder erstellte, bildete den Ausgangspunkt für ihr komplexes Projekt "Alles wird gut".

Konfrontiert mit den Schicksalen tausender misshandelter und missbrauchter Straßenkinder, deren einzige Überlebenschance es ist, ihre Körper an so genannte Sextouristen zu verkaufen, beschloss Katrin Jakobsen etwas zu unternehmen: Die Ausstellung "Alles wird gut" präsentiert Fotografien, Videos, Mixed-Media-Installationen und eine dokumentarische Plakatwand, mit denen Katrin Jakobsen massiv auf die verschiedenen Aspekte von Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch aufmerksam machen möchte.

Jakobsens auf spezielle Art weichgezeichnete Fotografien zeigen kleine Puppenstuben. Sie dienen der Künstlerin als Kulisse für Konstruktionen fiktiver Szenen von Kindesmissbrauch oder Kindesmisshandlung, unmittelbar vor oder nach einer solchen Tat. Sowohl die Puppen als auch die Kulissen fertigt die Künstlerin in mühevoller Arbeit selbst an. "Ich habe mit meinen Fingern gedacht und mit dem Kopf gefühlt", sagt Katrin Jakobsen über den Herstellungsprozess. Sie möchte "den Betrachter zwingen genau hinzusehen". Dazu gehören auch ihre illegalen Guerilla-Aktionen im öffentlichen Raum, deren Dokumentation ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist.

Angesichts der jüngst bekannt gewordenen sexuellen Missbrauchsskandale an Schulen in Deutschland, fügt sich die Ausstellung in die aktuelle öffentliche Debatte ein und regt zu weitergehenden Diskussionen an: Was kann jeder einzelne von uns tun, um den Opfern zu helfen? Wie können Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlungen in Zukunft verhindert werden?

Katrin Jakobsen - Alles wird gut
8. Mai bis 25. Juli 2010