Alles, was da kreucht und fleucht

Aus den reichen Beständen der Graphischen Sammlung und der Sturzenegger-Stiftung wird im Graphischen Kabinett des Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen unter dem Titel "Konferenz der Tiere" vom 19. September 2009 bis 16. Mai 2010 eine spannende Auswahl an Tierdarstellungen aus fünf Jahrhunderten gezeigt.

Frei nach Erich Kästners Buch "Konferenz der Tiere" geben sich zahlreiche Vertreter der Tierwelt ein kurzweiliges Stelldichein. Der Bogen spannt sich vom 16. Jahrhundert bis in die jüngste Gegenwart. Ob in Konrad Gessners wunderbar illustriertem vierbändigem Werk "Historia animalum", das alle damals bekannten Vierfüssler, Vögel, Fische und Meerestiere vereinigt, ob in Elias Ridingers brutal inszenierten Jagdszenen, in Ernst Kreidolfs märchenhaften Bildern von Raupen, Schmetterlingen und allerlei Getier oder in Kurt Bruckners Maikäferpolonaise, alle treffen sie bunt gemischt zusammen.

Tiere sind ein beliebtes Sujet und erfreuen sich seit eh und je bei Künstlern und Betrachtern grosser Beliebtheit. So vielseitig wie die Tierwelt ist auch ihre Darstellungsweise. Gezeigt werden Vertreter aller Art in allen Posen: als genaue Studie oder rasch skizzierte Momentaufnahme, aber auch als skurrile, schreckliche oder sanfte Wesen aus der Mythologie, den Märchen und der Fantasie. Ausgeführt sind sie in unterschiedlichen Techniken wie etwa der Zeichnung, dem Aquarell, der Gouache oder in verschiedenen druckgrafischen Verfahren wie dem Holzschnitt, dem Kupferstich, der Radierung, der Lithografie und nicht zuletzt als Collage oder künstlerische Fotografie.

Die Tierschau ist facettenreich und die oft illustren Teilnehmer werden unter fünf verschiedenen Gesichtspunkten vorgeführt. Gezeigt werden sie als Vertreter einzelner Gattungen, sozusagen im Porträt als stolzer Löwe, finstere Krähe oder schlauer Fuchs, als Jäger und Gejagte liefern sie sich erbitterte Kämpfe, als Zahme und Wilde sind es niedliche Häschen oder wilde Stiere, als Fabelwesen aus der Mythologie und der Bibel sind es der Angst einflössende Cerberus und die alles verschlingende Hydra oder Daniel in der Löwengrube und Adam und Eva mit der Schlange und schliesslich finden wir sie in Märchen, Fabeln und Karikaturen, vermenschlicht als Schlittschuh laufende Igel, tanzende Hasen, trauernde Falter und fröhliche Schweine.

Aus der Naturhistorischen Abteilung des Museums zu Allerheiligen sind einige Tierpräparate, aus der Sammlung Ebnöther Vertreter alter Kulturen zur Ausstellung angereist und aus der numismatischen Sammlung kamen Münzen und Medaillen mit allerhand eingeprägten Wesen angerollt.


Konferenz der Tiere
Alles, was da kreucht, fleucht und schwimmt
19. September 2009 bis 16. Mai 2010