Alles gleich schwer

Die Kestnergesellschaft zeigt im Rahmen der Gemeinschaftsausstellung "Hannover goes fashion", an der sich zehn Hannoveraner Museen und Ausstellungshäuser beteiligen, die Ausstellung "Helmut Lang – Alles gleich schwer." Es ist die erste institutionelle Einzelausstellung der künstlerischen Arbeit Helmut Langs, einer der bedeutendsten und einflussreichsten kulturellen Persönlichkeiten unserer Zeit.

Langs jüngste Arbeit stellt die logische Schlussfolgerung zu einer konstanten Umordnung des Gleichgewichts dar. In seiner Abwendung vom gegenständlichen Körper und seiner sozialen Artikulation durch Kleidung, hat Lang eine Serie von Objekten kreiert, welche die Schnittstelle öffentlicher und privater Erfahrung anspricht, die in persönlichen und gemeinschaftlichen Mythologien verankert sind.

Die Kestnergesellschaft zeigt neue Arbeiten, die die sozialen und gegenständlichen Membranen zwischen inneren und äußeren Identitäten und Räumen entdecken und entwickeln. Lang hat eine Serie von Installationen, Objekten und Möglichkeiten geschaffen, die eine intime Kenntnis der menschlichen Erscheinung mit den persönlichen Mythologien und abstrakten Anordnungen der Welt im Ganzen miteinander verbindet. Hierbei zeigt er Zusammenhänge auf, mit Referenzen an die folklorischen Riten der Maibaum-Zeremonie und die Erkundung der Ersatzhaut.

Ursprünglich für "Louise Bourgeois. Jenny Holzer. Helmut Lang" (Kunsthalle Wien, 1998) kreiert, kombiniert "Scéance de Travail 1993- 1999" Elemente der Reflektion und der Projektion, um den Betrachter mit der Idee einer leicht veränderlichen Identität zu konfrontieren, die im Raum, wo das individuelle Begehren den durch soziale Normen bestimmten Hintergrund ausspielt, beständig umgestaltet wird.


Ausstellungskatalog (dt./engl.) mit Texten von Veit Görner, Jenny Holzer, Frank-Thorsten Moll, Ulf Poschardt, Alice Rawsthorn, Gisela Vetter-Liebenow und Neville Wakefield

Helmut Lang – Alles gleich schwer
31. August bis 2. November 2008