AFORK: 10 Jahre - 10 Fotos

In einem Kabinett der ständigen Sammlung zeigt das im Museum Kunstpalast angesiedelte AFORK (Archiv künstlerischer Fotografie der rheinischen Kunstszene) anlässlich seines zehnjährigen Bestehens zehn fotografische Porträts. Es handelt sich mit Ausnahme von Manfred Leve um Neuerwerbungen aus den Jahren 2011 und 2012. Nic Tenwiggenhorn, Claudia van Koolwijk und Klaus Mettig werden zudem erstmalig in einer AFORK-Präsentation ausgestellt.

Beginnend mit Leves Schnappschuss von Man Ray in der Ausstellung "Dada. Dokumente einer Bewegung" im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen 1958 bilden die Fotografien Künstler wie Joseph Beuys, Panamarenko, Norbert Kricke, Katharina Fritsch und Thomas Ruft in Ausstellungs-, Atelier- oder privaten Räumen ab. Der kurze Rundblick endet mit Maren Maurer, fotografiert von Sebastian Riemer an der Kunstakademie im Jahr 2006.

Das von Stephan von Wiese, dem ehemaligen Leiter der Moderne im Museum Kunstpalast, im Jahr 2003 gegründete Fotoarchiv ist konzentriert auf die Geschichte der lebendigen rheinischen Kunstszene seit 1945. Diese hat sich nach dem Krieg in wenigen Jahren wieder mit der internationalen Avantgarde verbunden.

Zum ersten Mal stellte sich das AFORK in seinem Gründungsjahr mit den an der Initiative zu diesem Archiv beteiligten Fotografen Benjamin Katz, Erika Kiffl und Manfred Leve in der Galerie von Hete Hünermann vor. Durch großzügige Förderungen der Kunststiftung NRW und der Landeshauptstadt Düsseldorf konnte der Sammlungsbestand des Archivs stetig um wichtige Zeugnisse künstlerischer Ereignisse erweitert werden. Die Fotografien dokumentieren heute legendär gewordene Kunstaktionen und Ereignisse und vermitteln deren besondere Atmosphäre.

Eine erste Überblicksausstellung unter dem Titel "Fotos schreiben Kunstgeschichte" fand in den Jahren 2007/ 2008 mit rund 600 Fotoarbeiten im Museum Kunstpalast statt. Es folgten SPOT ON-Räume zum Beispiel zu ZERO, Beuys und Paik sowie die Ausstellung "Faszinierende Dokumente", die im Jahr 2011 für das House of Photography in Moskau konzipiert und im Anschluss in Düsseldorf gezeigt wurde. Inzwischen beherbergt das AFORK fast 7.000 Fotografien, darunter überwiegend schwarzweiße Abzüge auf Barytpapier, aber auch Negative, jüngere Farbfotografien und eine Ein-Kanal-Projektion von Katharina Sieverding. Stellvertretend für die inzwischen rund 70 Fotografen seien zu den bereits erwähnten Fotokünstlern Maren Heyne, Bernd Jansen, Ute Klophaus, Peter Moore, Angelika Platen, Reiner Ruthenbeck und Lothar Wolleh genannt.

Diese aktuelle Jubiläumspräsentation setzt ein Schlaglicht auf das bis heute umfangreich gewachsene AFORK und stellt einzelne Fotos gegenüber, die alle je ein Teil einer Serie sind und jeweils ein ganzes Kapitel aufschlagen könnten. Interessierte Besucher und Wissenschaftler sind eingeladen, sich inspirieren zu lassen und die aufschlussreichen Dokumente des gesamten Archivs für ihre Forschung zu nutzen.

AFORK: 10 Jahre - 10 Fotos
2. Februar bis 7. April 2013