The 80s Revisited

Das Lebensgefühl der 1980er Jahre war von Widersprüchen geprägt. Viele junge Künstler fühlten sich heimatlos und doch voller Energie. In ihren Werken stehen kalte Abstraktionen neben einem heftigen Neo-Expressionismus. Der Kunst dieser jungen, wilden Generation widmete sich niemand intensiver als der Schweizer Galerist Bruno Bischofberger, der die bedeutendste Sammlung zur Kunst der 1980er Jahre aufbaute.

Nach fast 30 Jahren macht ein Rückblick auf die ästhetische Kraft dieser Bilder die hohe malerische Qualität des zu Ende gehenden 20. Jahrhunderts deutlich. Es geht um einen "Kampf gegen das Gähnen", also um eine rückhaltlose Wiederbelebung der Malerei.

Das Projekt "The 80s Revisited" wird aufgrund des großen Umfangs in zwei Teilen präsentiert. Dieser erste Teil zeigt John Armleder, Francesco Clemente, Enzo Cucchi, Jirí Georg Dokoupil und die Mülheimer Freiheit, Rainer Fetting, Salomé, Keith Haring, Kenny Scharf, Philip Taaffe und andere. Der zweite Teil wirft 2011 einen Blick auf die New Yorker Malerstars der 1980er Jahre wie Andy Warhol, Julian Schnabel oder Jean-Michel Basquiat.

"Sicherlich haben die 1980er Jahre in der Kunstgeschichte eine ganz wichtige Rolle gespielt, was man eigentlich erst jetzt richtig erkennt. Erst jetzt beginnen wir, die Schönheit und die Kraft und das Besondere dieser Bilder zu begreifen. Diese Kunst tanzt auf vielen Hochzeiten, und sie orientiert sich an diversen Dingen. Viele Künstler beziehen sich auf frühere Epochen und nicht allein auf die so genannte Moderne. Es gibt auf einmal wieder lange Traditionen. Aus Sicht der Minimal Art und Konzept-kunst, die zur Prophezeiung eines Endpunkts in der Malerei geführt haben, war es um 1980 sehr erstaunlich, dass etwas Derartiges passieren würde." (Bruno Bischofberger)

The 80s Revisited
Sammlung Bischofberger I
21. März bis 20. Juni 2010