40 Jahre Sammlung - 10 Jahre Museum Frieder Burda

Anlässlich seines 10-jährigen Bestehens präsentiert das Museum Frieder Burda in der großen Sommerausstellung 2014 Highlights der eigenen Sammlung. Wie bei der Eröffnungsausstellung im Jahr 2004 werden die Kunstwerke wieder sowohl in den eigenen Räumen als auch in der benachbarten Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden gezeigt, was die besondere Partnerschaft zwischen öffentlichem Kulturauftrag und privatem Kunstengagement unter Beweis stellt.

40 Jahre Sammlungs- und 10 Jahre Museumstätigkeit – das ist die stolze Bilanz, die der Sammler Frieder Burda 2014 ziehen kann. Seine Begeisterung für Kunst mit vielen zu teilen und die Erfahrung des Schönen auch anderen zugänglich zu machen – das stand von Anfang an im Zentrum seines Engagements. Die Kunst als bereichernde, aber auch eigenmächtige Kraft erfuhr Burda beim Erwerb seiner ersten Arbeit, eines Lucio Fontanas, im Jahr 1968. Eine Erfahrung, die ihn bis heute antreibt. Vorausgegangen war ein Besuch der documenta in Kassel.

In den 80er Jahren begann Frieder Burda schließlich systematisch zu sammeln und klare Schwerpunkte in seiner Sammlungstätigkeit zu verfolgen. Inzwischen beherbergt seine Sammlung rund 1.000 Meisterwerke der Klassischen Moderne von Picasso über Kirchner bis zu Beckmann, Großmeister der deutschen Malerei der 80er Jahre bis heute, wie Richter, Lüpertz, Polke und Baselitz, aber auch bedeutende Amerikaner wie Pollock, Rothko und Warhol. Immer besitzen die Arbeiten die hochkarätige Qualität zentraler Werke.

Heute gehört die Sammlung Frieder Burda zu den bedeutendsten Privatsammlungen Deutschlands. Das "Juwel im Park" – so wie das Museum heute genannt wird, liegt in Baden-Baden, dem Wohnort Frieder Burdas: In dem lichten und klaren Richard Meier-Bau in der berühmten Lichtentaler Allee hat der hohe idealistische Anspruch der Sammlung sein perfektes architektonisches Pendant gefunden. Das Wechselspiel der Blickachsen von der Natur zur Kunst und aus dem Museum zurück in die Allee übt eine große Faszination aus. Das Museum ist nicht von ungefähr in New York mit dem amerikanischen Architekturpreis "New York Chapter Design Award" ausgezeichnet worden.

Frieder Burdas eigene biografische Erfahrung hat ihn in seinen humanistischen Idealen immer bestärkt, bis heute setzt sich der Sammler für die deutsch-französische Freund-schaft ein. Dass das Museum Frieder Burda seine Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich macht, ist für ihn nur Konsequenz seiner am Gemeinwohl interessierten Haltung, keine Geste der Eitelkeit. Heute gehört das Modell von Stiftung und Museum zu den wegweisenden Vorbildern privatwirtschaftlich-bürgerlichen Engagements, das in dieser Form seine Strahlkraft bis über die nationalen Grenzen nicht nur bewahrt, sondern ständig vermehrt hat.

2003 wurde der Grundstein gelegt, 2004 war die Eröffnung des Hauses. Bis zum 10-jährigen Jubiläum werden rund 1,8 Millionen Besucher 30 Ausstellungen im Museum Frieder Burda besucht haben. Eine beeindruckende Zahl für ein Haus dieser Größenordnung – in einer Stadt von der Größe Baden-Badens. Zu den besucherstärksten Ausstellungen zählten bislang 2006 "Chagall. In neuem Licht" sowie 2009 "Der Blaue Reiter" und 2010 "Miro. Die Farben der Poesie". Neben den allseits bekannten Großmeistern der Moderne stehen aber immer wieder auch Positionen im Fokus wie zum Beispiel der Chilene Roberto Matta, die nicht einer breiteren Öffentlichkeit bekannt sind und von dieser erst in ihrer Bedeutung entdeckt werden müssen.

In der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden ist der Hauptsaal den Werken Sigmar Polkes gewidmet. Es schließen sich zwei Räume mit Bildern und Skulpturen von Georg Baselitz an. Ihnen folgen dann in den Raumfolgen der Kunsthalle Arbeiten von Markus Lüpertz, Karin Kneffel, Heribert Ottersbach, Anton Henning, Simon Pasieka und anderer bis hin zu den großen Gemälden Neo Rauchs.

Zur Ausstellung erscheint ein umfassender Jubiläumskatalog, in dem, neben einer ausführlichen Dokumentation zu den zehn Jahren Museum Frieder Burda und einer Würdigung der Museumsarchitektur von Richard Meier, der Autor und Kritiker Hans-Joachim Müller Hauptwerke aus der Sammlung von Frieder Burda kommentiert.

40 Jahre Sammlung - 10 Jahre Museum Frieder Burda
12. Juli bis 26. Oktober 2014