17 Volcanoes

Zwischen 1836 und 1848 unternahm der Deutsche Forscher Franz Junghuhn im Dienst der Holländischen Kolonialmacht mehrere Expeditionen durch Java. Als einer der ersten bestieg er die vielen Vulkane der Insel. Seine wissenschaftlichen Abhandlungen, Bücher, Sammlungen, Lithographen und Karten machten ihn zum "Humboldt von Java."

Als kolossale Figuren in der Landschaft sind diese Vulkane tief in der Kultur Javas verwurzelt. Sie schufen das Terrain und verwandeln es kontinuierlich. Ihr Zerstörungspotential ist enorm. Aber zugleich formen sie das Land und ernähren die Menschen, indem sie den Boden eines der weltweit am dichtesten bevölkerten Gebiete fruchtbar machen. Vulkane sind nicht Landschaft. Sie sind Objekte mit spezifischen Eigenschaften, ja sie sind Persönlichkeiten, die reden können. Sie bleiben eine Zeitlang stumm und beginnen plötzlich wieder sprechen.

Die 17 Vulkane markieren das Terrain und erlauben, Geschichte und Gegenwart Indonesiens zu verschränken. Als politisch, ökonomisch und kulturell geprägte Objekte, die handeln und sich zyklisch verhalten, sind die Vulkane weder städtisch noch ländlich, weder tot noch lebendig, weder vergangen noch gegenwärtig, weder gut noch böse. Ihr ambivalentes Wesen macht sie besonders interessant für den kritischen Blick der Architekten.

Die Ausstellung "17 Volcanoes" markiert den Beginn eines dreijährigen gemeinsamen Forschungsprojekts der Professur für Kunst- und Architekturgeschichte von Philip Ursprung und der Assistenzprofessur für Entwurf und Städtebau von Alex Lehnerer, sowie einer Reihe von Forschungspartnern. Das Projekt ist Teil von Future Cities Laboratory und wird von der National Research Foundation von Singapur gefördert.

Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Junghuhns wissenschaftlichen und künstlerischen Arbeiten, sowie Kunstwerke von Armin Linke, Bas Princen, U5 (Martin Kunz, Stefanie Rubner, Berit Seidel).


17 Volcanoes
21. April bis 20. Mai 2016