Nicht bekannte Namen bestimmten das Bild der 20. Diagonale, vielmehr meldeten sich einige vielversprechende junge Stimmen des österreichischen Films zu Wort.
Während Michael Palm in seinem Essayfilm "Cinema Futures" Fragen zur Zukunft von Kino und Film nachspürt, erkundet Maya McKechneay in "Sühnhaus" die Geschichte des Hauses und der Bewohner am Wiener Schottenring Nr. 7. Adrian Goiginger wiederum blickt in seinem Spielfilmdebüt "Die beste aller Welt" auf seine eigene Kindheit mit seiner drogenabhängigen Mutter.
Das 20. Jubiläum feiert heuer die Diagonale in Graz. Vom 28. März bis 2. April wird in der steirischen Landeshauptstadt mit 191 Filmen wieder ein Einblick in das aktuelle österreichische Filmschaffen geboten. Aber auch ein Blick in die Filmgeschichte und vielfältige Rahmenveranstaltungen fehlen nicht.
Tiefschläge blieben im Wettbewerb der heurigen Berlinale zwar aus, doch auch die Highlights waren dünn gesät. Überrascht wurde man selten, ins Staunen kam man im Kino wohl nie, denn in ausgetretenen Bahnen bewegten sich die meisten Wettbewerbsfilme.
Die zarte Liebesgeschichte "On Body and Soul" der Ungarin Ildiko Enyedi wurde nicht nur mit dem Goldenen Bären, sondern auch von der Jury der Filmkritiker und der Ökumenischen Jury ausgezeichnet. "Nur" den Regiepreis gab es für Aki Kaurismäkis "The Other Side of Hope".
Andres Veiel nähert sich in seinem Dokumentarfilm "Beuys" dem 1986 verstorbenen Aktionskünstler ganz über Archivmaterial, die Irin Aisling Walsh zeichnet im Spielfilm "Maudie" mit Sally Hawkins und Ethan Hawke in den Hauptrollen das Leben der kanadischen Volkskünstlerin Maud Lewis nach.
Wie erwartet sorgte Aki Kaurismäki mit "The Other Side of Hope" für einen Höhepunkt im Wettbewerb der Berlinale. Mit einem Genremix zu unterhalten verstand dagegen der Japaner Sabu mit "Mr. Long", während sich an Thomas Arslans minimalistischer Vater-Sohn-Geschichte "Helle Nächte" die Geister scheiden.
Starke Frauen drücken dem Wettbewerb den Stempel auf: In Sebastián Lelios "Una mujer fantástica" kämpft eine Transgender-Frau entschlossen gegen Demütigungen, in Agnieszka Hollands "Pokot" lehnt sich eine Pensionistin gegen eine männliche Jagdgeselllschaft auf.
Josef Haders "Wilde Maus" mag für einen Anwärter auf den Goldenen Bären zu leichtgewichtig sein, aber eine hinreißende, höchst unterhaltsame Tragikomödie gelang dem Multitalent mit seinem Regiedebüt auf jeden Fall. Ein in Kinshasa spielendes Sozialdrama um eine starke Protagonistin legte dagegen der Franzose Alain Gomis mit "Félicité" vor.