Vielfältig und stark präsentierte sich der Wettbewerb um den Goldenen Bären bislang, klarer Favorit lässt sich kurz vor Schluss aber noch keiner ausmachen. Visuell brillant, aber auch sehr sperrig versucht Alexej German jr.
Das Kino der Weimarer Republik repräsentiert die Hochblüte des deutschen Films: Klassiker wie "Der letzte Mann" von F.W. Murnau, "Metropolis" und "M" von Fritz Lang oder die großen Stummfilme von G.W. Pabst gelten als Schlüsselwerke des Mediums.
Mehr noch als "Tree of Life" und "To the Wonder" wird Terrence Malicks "Knight of Cups" die Geister scheiden. Im Gegensatz zu dessen philosophischem Gewaber über die Sinnsuche eines Hollywood-Schauspielers besticht Patricio Guzmans "Der Perlmuttknopf" durch akribische Recherche zur chilenischen Geschichte.
Sowohl der Guatemalteke Jayro Bustamente in "Ixcanul" als auch Benoit Jacquot in seiner Neuverfilmung von "Le journal d´une femme de chambre" erzählen von Frauen, die sich aus Abhängigkeiten zu befreien versuchen. Sebastian Schipper dagegen nimmt den Zuschauer in "Victoria" in einer filmischen Tour de Force mit auf einen Trip durch eine Berliner Nacht.
Während Werner Herzogs breites Wüstenepos "Queen of the Desert" nicht überzeugen konnte, sorgten kleine Filme des Iraners Jafar Panahi und des Briten Andrew Haigh im Wettbewerb um den Goldenen Bären für erste Höhepunkte.
"Starke Frauen in Extremsituationen" hat Berlinale-Direktor Dieter Kosslick als Motto des heurigen Festivals angekündigt. Der Eröffnungsfilm "Nobody Wants the Night", in dem Isabel Coixet Juliette Binoche 1908 auf einen Trip Richtung Nordpol schickt, stimmte schon darauf ein, doch das Publikum begeistern konnte dieser Auftakt nicht.
Mehr große Namen von Werner Herzog bis Terrence Malick und Jafar Panahi als in den letzten Jahren finden sich im Line-up des Wettbewerbs der heurigen Berlinale (5. – 15.2. 2015). Und auch das Internationale Forum des jungen Films Forum schürt mit Weltpremieren von Karl Markovics´ "Superwelt" und Nikolaus Geyrhalters "Über die Jahre" die Erwartungen.
Filme über Jugendgewalt und Gewalt an Jugendlichen gewannen die wichtigsten Preise des diesjährigen Max-Ophüls-Festival, dem wichtigsten Schauplatz für junge FilmemacherInnen aus dem deutschsprachigen Raum. Der begehrte Max-Ophüls-Preis ging an den Schweizer Film "Chrieg", der des Saarländischen Ministerpräsidenten an "Driften", ebenfalls aus der Schweiz.
Im Jubiläumsjahr bieten die Solothurner Filmtage vom 22. bis 29. Januar 2015 nicht nur einen Überblick über das aktuelle Schweizer Filmschaffen, sondern auch einen Rückblick auf kontrovers diskutierte Filme der letzten 50 Jahre.
Als «Normanne aus Neapel» definierte Francesco Rosi sich selbst. Seine Herkunft hat sein Werk entscheidend beeinflusst, denn immer wieder setzte sich der 1922 geborene Italiener mit der Mafia, der Korruption in seiner Geburtsstadt und der Unterentwicklung Süditaliens auseinander. Am Samstag ist Rosi im Alter von 92 Jahren gestorben.