Retuschen von Bildnissen oder Texten wurden im Westen früher als besonders infame Praxen totalitärer Regime kritisiert. Was auf den Spielplan gelangte, war nicht nur kulturell bedeutungsreich, sondern auch gesellschaftlich, politisch. Aber besonders die Deutungen, das "Wie" der Inszenierungen, der Interpretationen von Kunst, Theater, Oper oder Literatur war von eminenter Aussagekraft.
Das Deutsche Filmmuseum Frankfurt am Main zeigt vom 6. Mai bis 23. August 2015 die Ausstellung "Fassbinder – Jetzt" im Martin-Gropius-Bau Berlin in neun Räumen anlässlich des 70. Geburtstags von Rainer Werner Fassbinder am 31. Mai. Die Präsentation setzt neue Impulse für die Auseinandersetzung mit einem der bedeutendsten deutschen Regisseure.
Ab Anfang März 2015 zeigt das Mumok seinen Sammlungsschwerpunkt Wiener Aktionismus im Kontext der internationalen Entwicklungen performativer Kunst. Hatten die bisherigen Präsentationen im Mumok stets die bildhaften Artefakte der Wiener Aktionisten einbezogen, liegt der Fokus nun auf den performativen Aspekten ihres Schaffens.
Am 6. Mai 1968 wurde die - wie es damals noch hieß - "Baucooperative Himmelblau" gegründet. Es war eine Erwiderung auf die Vorherrschaft des rechtwinkligen Rasters. Stattdessen sollten die Architektur mit einer Dynamisierung des Raumes zumindest aus den funktionalen Zwängen befreit werden, wenn es schon nicht gelingt, auch die Schwerkraft zu überwinden.
Männer dominieren beim 68. Filmfestival von Locarno Piazza und Wettbewerb. Während die Griechin Rachel Athina Tsangari in "Chevalier" lustvoll mit dem Machotum abrechnet, zeichnen die Amerikaner Josh Mond in "James White" und Rick Alverson in "Entertainment" Bilder verlorener und verzweifelter Männer.
Robert Frank (*1924, lebt in New York und Mabou) gehört zu den einflussreichsten Fotografen des 20 Jahrhunderts. Das Museum Folkwang richtet in der Schau "Robert Frank. Books and Films, 1947–2014" den Blick auf die vielen publizierten Bücher und Manuskripte dieses Revolutionärs der subjektiven Dokumentarfotografie; außerdem wird Franks filmisches Werk vollständig gezeigt.
Am 5. April 2015 jährt sich die Inbesitznahme des Rheinlandes durch die Preußenkönige zum 200. Mal. Die Ausstellung in Rolandseck konzentriert sich auf König Friedrich Wilhelm IV., der entscheidend die preußische Denkmalpflege im Rheinland mitbestimmte und sich aktiv an der neugotischen Durchgestaltung der Rheinprovinz beteiligte.
Lee Miller (1907-1977) zählt zu den faszinierendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. In über fünf Jahrzehnten fertigte sie ein vielfältiges fotografisches Werk an, das unterschiedlichste Genres in sich vereint.
Der Universalkünstler Dieter Roth (1930-1998) arbeitete mit unterschiedlichen Medien wie Zeichnung, Malerei, Assemblage, Installation, Druckgrafik, Buchkunst, Literatur, Aktion und Film. Weniger bekannt sind bisher Roths zahlreiche musikbezogenen Werke, die nun erstmals in Deutschland umfassend vorgestellt werden. Als Ausdrucksmittel spielte die Musik für Roth stets eine wichtige Rolle.
Während Altmeister Otar Iosseliani mit "Chant d´hiver" zwar einen teils sehr witzigen impressionistischen Episodenbogen vorlegte, seinem Werk im Grunde aber nichts Neues hinzufügte, katapultierte sich "Tikkun" des Israeli Avishai Sivan auf Anhieb in die Position des großen Leoparden-Favoriten.