Land in Sicht!

Begleitend zu den Ausstellungen "New York / Maine" von Alex Katz und Rudy Burckhardt, die sich auf Bilder des urbanen Lebens und Szenen auf dem Land fokussieren, zeigt das MdM Mönchsberg eine Werkschau mit überwiegend zeitgenössischen Landschaftsdarstellungen aus der eigenen Sammlung.

Innerhalb der Malerei hat sich das Sujet "Landschaft" als eigenständige Bildgattung seit der Hochrenaissance etabliert und eine fortwährende Tradition begründet, die nicht zuletzt durch das flexible Medium der Fotografie auch in der Gegenwartskunst verstärkt an Bedeutung gewonnen hat.

Mit dem künstlerischen Blick auf die unberührte als auch von Menschenhand bestimmte Natur, die unseren unmittelbaren Lebensraum darstellt, geht nicht nur eine ästhetische Wiedergabe topografischer Landstriche einher. Vielmehr ist die im Bild inszenierte Natur seit jeher Ausdrucksträger menschlicher Empfindungen, die Gefühle wie Erhabenheit, Fernweh, Sehnsucht und dergleichen mehr evoziert und ihnen ihren adäquaten visuellen Ausdruck verleiht.

Darüber hinaus richten die Arbeiten der hier gezeigten künstlerischen Positionen das Augenmerk des Betrachters auf Phänomene, wie etwa den Eingriff des Menschen in seine natürliche Lebensumgebung, deren prägende Elemente als Zivilisationsmarker dem ursprünglichen Erscheinungsbild gewachsener Natur ihren Stempel nachhaltig aufdrücken.

Mit dem Aspekt der Landschaftsdarstellung verbinden sich metaphorisch unterschiedliche inhaltliche Sichtweisen, die die Ausstellung in mehrere Themenbereiche gliedern, wobei die Grenzen durchaus fließend sind. Als Ausgangspunkt steht der "Aufbruch zu neuen Ufern" mit Bildern, die das Gefühl von Weite und Ferne suggerieren. Der Weg führt weiter über "Sehnsuchtsorte und Scheinidyllen" zu den menschlichen "Interventionen" an der Schnittstelle zwischen Natur, Kultur und Zivilisation.

Im Themenbereich "Stadt, Land, Fluss" werden urbane Lebenswelten mit der Einsamkeit beschaulicher Bergpanoramen und Fotografien bewegter Fluss- und Meeransichten konfrontiert. Auch der Wald als Kulturlandschaft mit seinen märchenhaft konnotierten, nicht selten Unbehagen auslösenden Assoziationen wird in zahlreichen künstlerischen Arbeiten dokumentiert.

Die propagierte "Heile Welt" in den am Ende der Ausstellung gezeigten, zum Teil ideologisch aufgeladenen Bildern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, reflektiert formal wie inhaltlich ästhetisches Empfinden und Sammlungsstrategien vergangener Zeiten. Diesen Arbeiten sind Anselm Kiefers "Unfruchtbare Landschaften" als sinnbildhafter Ausdrucksträger von Zeitgeschichte und ihrer Folgen gegenübergestellt.

Land in Sicht!
Landschaftsdarstellungen aus der Sammlung
21. März bis 23. Juni 2013