Maurizio Cattelan in der Fondation Beyeler

Maurizio Cattelan ist einer der meistdiskutierten Künstler unserer Zeit. Bereits seit den 1990er Jahren erstaunt und überrascht er das Publikum und die Kunstwelt mit seinen Skulpturen. Sein facettenreiches Schaffen zeichnet die Paradoxe und den Irrsinn unserer Gesellschaft auf sowie den Kampf des Individuums, seinen Platz darin zu finden. Kritisch und humorvoll, dabei immer tiefgründig, setzt er sich mit einer Vielfalt von Themen wie Politik, Religion, Macht, Identität, Leben und Tod auseinander.

Cattelans Werke können zugleich verführerisch und provozierend, fröhlich und betrüblich, poetisch und schockierend sein. Nur selten verrät er seine Intentionen und übernimmt lieber die perfekt inszenierte Rolle eines verspielten Provokateurs. Im Winter 2011/12 ehrte ihn das New Yorker Solomon R. Guggenheim Museum in einer Retrospektive mit der Präsentation nahezu aller je von ihm geschaffenen Werke. Zugleich kündigte Cattelan mit dieser Ausstellung seinen Rückzug aus der Kunstwelt an. Sein Projekt in der Fondation Beyeler, das vom 8. Juni bis 6. Oktober 2013 zu sehen ist, wird nicht zuletzt deshalb mit grosser Spannung erwartet.

Maurizio Cattelan ist 1960 in Padua, Italien, geboren. Nach diversen Tätigkeiten als Hilfsarbeiterkraft gewann er als Industriedesigner Beachtung und entschloss sich für eine Künstlerkarriere, nachdem er ein Werk des bedeutenden Vertreters der Arte Povera, Michelangelo Pistoletto, gesehen hatte. Ohne, dass seine Werke direkt autobiographisch sind, gibt er ihnen durch eigene emotionale und psychologische Erfahrungen ihren Inhalt. Dabei dient er selbst beispielhaft als eine Figur, mit deren Schwächen und Konflikten sich der Betrachter identifizieren kann.

Einzelausstellungen Cattelans gab es zuletzt im deutschsprachigen Raum 2007 im MMK Museum für Moderne Kunst sowie im Portikus, Frankfurt/Main und 2008 im Kunsthaus Bregenz. In der Schweiz wurde Cattelan zuletzt 1999 in der Kunsthalle Basel und 2000 im Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich, gezeigt.

Maurizio Cattelan
8. Juni bis 6. Oktober 2013