Dietmar Feichtinger - Wege und Orte

Der österreichische Architekt Dietmar Feichtinger wurde vor allem mit Brückenprojekten wie der Passerelle Simone de Beauvoir in Paris, der Dreiländerbrücke in Weil am Rhein oder dem gerade im Bau befindlichen, fast zwei Kilometer langen Steg zum Weltkulturerbe Mont-Saint-Michel international bekannt. Mit seinem 1994 in Paris gegründeten Büro realisiert er jedoch keineswegs ausschließlich Brücken.

Unabhängig davon, ob es sich um Hochbauten oder Brücken handelt, entwickelt er seine Projekte aus einer konstruktiven wie räumlichen Logik heraus. Zugleich versucht er mit jedem Entwurf eine spezifische Antwort auf die Aufgabenstellung wie den Ort zu geben.

Die über dem Sommer in Innsbruck gezeigte Ausstellung "Wege und Orte" bietet einen Einblick in Dietmar Feichtingers Schaffen und in sein konstruktives Denken. Anhand von Modellen, Filmen, Fotografien und ausgewähltem Planmaterial zu 15 Brückenprojekten wird die große Bandbreite an individuellen Lösungen vermittelt, die aus dem spezifischen Entwurfsansatz von Dietmar Feichtinger resultieren.

Die Passerelle Simone de Beauvoir – die aktuellste Brücke von Paris, die über der Seine ein komplexes Raumgefüge und Wegenetz aufspannt –, die Dreiländerbrücke zwischen Weil am Rhein und Huningue – eine 230 Meter weite, stützenlose Rad- und Fußgängerbrücke, die zwei Staaten wie Gemeinden verbindet – oder der gerade im Bau befindliche, fast zwei Kilometer lange Steg über das Wattmeer zum Weltkulturerbe Mont-Saint-Michel: Vor allem mit diesen drei Projekten wurde der österreichische Architekt Dietmar Feichtinger international bekannt. Mit seinem 1994 in Paris gegründeten Büro realisierte er jedoch keineswegs ausschließlich Brücken, sondern auch Schulen, Universitäten, Bürogebäude, Wohnbauten und vor kurzem ein Krankenhaus.

Unabhängig davon, ob es sich um Hochbauten oder Brücken handelt, Dietmar Feichtingers Entwurfsansatz ist grundsätzlich immer der gleiche, denn er entwickelt seine Projekte vor allem aus einer konstruktiven wie räumlichen Logik heraus. Zugleich versucht er mit jedem Entwurf eine spezifische Antwort auf die Aufgabenstellung wie den Ort zu geben, sei es im städtischen Kontext oder in der Landschaft. Das führt dazu, dass seine Projekte formal sehr unterschiedlich sind. So kann ein expressiver Bau entstehen, wie etwa das Bürogebäude der VOEST in Linz, das sich zeichenhaft auf das industrielle Umfeld bezieht, oder ein eher "stilles" Bauwerk, wie der Steg zum Mont-Saint-Michel, der konstruktiv so reduziert ist, dass er mit der Landschaft zu verschmelzen scheint.

Offen und unideologisch reagiert Dietmar Feichtinger auf den jeweiligen Kontext und entwickelt Bauwerke, die den BenutzerInnen Orte der Begegnung und der Kommunikation anbieten. Ausgehend von der Frage "Was ist eigentlich wichtig?" versucht er mit angemessenen Mitteln architektonische Lösungen zu entwerfen, die im Grunde "soziale Konstruktionen" für den Lebensalltag sind.

Einen Einblick in Dietmar Feichtingers Schaffen und in sein konstruktives Denken bieten den Sommer über zwei parallel laufende Ausstellungen. Im Aut werden unter dem Titel "Wege und Orte" insgesamt 15 Brückenprojekte aus Frankreich, Deutschland, Belgien und den Niederlanden vorgestellt, welche die große Bandbreite an individuellen Lösungen vermitteln, die aus dem spezifischen Entwurfsansatz von Dietmar Feichtinger resultieren. Im HDA in Graz widmet sich die Ausstellung "Orte und Wege" sieben realisierten Bauten für Bildungseinrichtungen in Frankreich und Österreich.

Anhand von Modellen, Filmen, Fotografien und ausgewähltem Planmaterial wird in beiden Ausstellungen sowohl die enge Verbindung zwischen Konstruktion und Entwurf thematisiert, als auch der spezifische Umgang von Dietmar Feichtinger mit der Landschaft oder dem städtischen Kontext vermittelt. Ein an beiden Orten gezeigtes Interview mit dem Architekten gibt einen tiefen Einblick in die Arbeitsweise von Dietmar Feichtinger und schlägt eine Brücke zwischen den zwei Ausstellungsorten.

Dietmar Feichtinger - Wege und Orte
3. Juli bis 21. September 2013