Pariser Propheten der Moderne – Grafik der Nabis

Der Name "Nabis" war Programm. Er leitet sich aus dem Hebräischen ab und bedeutet "Propheten". Und als "Propheten einer neuen Kunst" verstanden sich die jungen rebellischen Kunststudenten, als sie sich 1888/89 in Paris an der Académie Julian zusammenschlossen, um in Nachfolge von Paul Gauguin und Emile Bernard eine Kunst zu schaffen, die sich über die Vorgaben der Natur bewusst hinwegsetzte.

Den Mitgliedern der Nabis, darunter Paul Sérusier, Maurice Denis, Pierre Bonnard und Félix Vallotton, ging es vielmehr darum, Erlebtes aus der Erinnerung in radikaler Subjektivität mit Farben und Formen festzuhalten, ohne dass sie dabei einen Gruppenstil ausprägten. Maurice Denis, Theoretiker der Gruppe, gab die Maxime aus, die die Nabis zu Mitbegründern der Moderne machte: "Man erinnere sich daran, dass ein Bild, bevor es ein Schlachtpferd, eine nackte Frau oder irgendeine Geschichte darstellt, in erster Linie eine ebene Fläche ist, bedeckt mit Farben, welche in einer bestimmten Ordnung zueinander stehen."

Die Kunsthalle Bremen besitzt mit über 250 Blättern außerhalb Frankreichs einen der reichsten Bestände an Nabis-Grafik überhaupt, von denen eine Auswahl von rund 60 Meisterblättern um Maurice Denis‘ großformatige Gouache zu dem berühmten Programmbild Hommage à Cézanne präsentiert wird.


Pariser Propheten der Moderne – Grafik der Nabis
7. Februar bis 31. Mai 2015