Wie eiskalt ist dies Händchen in St. Margarethen

11. Dezember 2013 Rosemarie Schmitt
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"Ich bin zwar bereit, die Vergangenheit zu betrachten, aber nur hinter einer Flasche guten Weins und in einem bequemen Sessel. Was willst du, ich bin verdorben. Ich liebe nur noch das Vorzügliche", so lautet der letzte Satz einer Übersetzung des französischen Romans, der Pate stand, für eine der meistgehörten Opern.

La Bohème ist ohne Zweifel eine der beliebtesten Opern weltweit. Ich habe Gesamtaufnahmen auf Schallplatten, Musikkassetten, Compct Disc, anlaogem VHS und auch auf Digital Versatile Disc (DVD). Jede dieser Aufnahmen hat ihren ganz besonderen Reiz. Meine neueste Errungenschaft ist eine DVD-Aufnahme der diesjährigen Opernfestspiele, die seit nunmehr 15 Jahren im Römersteinbruch St. Margarethen stattfinden.

Es gibt viele ausgezeichnete Aufnahmen von La Bohème, die man einfach gehört haben muß, diese jedoch, sollte man gesehen haben, denn was sie auszeichnet, ist zweifelsohne der optische Genuß. Auf beeindruckenden 7000 Quadratmetern und einer 70 Meter langen Freilichtbühne probten im Sommer 2013 die Darsteller bei knapp 40 Grad Winter-Szenen, in denen sie gefälligst glaubwürdig zu frieren hatten, manche taten dies gar nur bekleidet in Unterhosen, der Glaubwürdigkeit halber.

Für diese Aufführung konnte der in Hollywood lebende Regisseur Robert Dornhelm gewonnen werden. Er ist jener, der im Jahre 2008 die Bohème-Verfilmung mit Anna Netrebko und Rolando Villazon in die Kinos brachte. Gemeinsam mit dem Bühnenbildner Manfred Waber und seinem Team schuf Dornhelm die Basis für diese Aufführung, die gerne auch als Spektakel bezeichnet wird.

Spektakulär finde ich es in der Tat, was da in etwa 8200 Arbeitsstunden von vielen Musik liebenden und begeisterten Menschen zustande gebracht wurde. Seien es die Kostüme (es waren um die 150 Charaktere auszustatten), die Requisiten, der Bühnenbau und und und... Ja, und natürlich auch die Musik, wenn sie in dieser Produktion auch leider etwas zu kurz kommt. Einer der Gründe, weshalb diese Bohème als CD mich sicherlich nicht zu überzeugen und zu berühren in der Lage wäre.

Ganz wunderbar gefällt mir die mitgelieferte Bonus-DVD "Hollywood im Römersteinbruch", die beeindruckend und informativ zeigt, welche und wieviel Arbeit notwendig ist, solch eine Aufführung überhaupt zu ermöglichen. Das sollten Sie sich ansehen, am besten, bevor Sie sich der Aufzeichnung der Oper widmen!

Das würden Sie ja gerne tun? Nun, dann beantworten Sie bis zum kommenden Mittwoch die folgende Frage, senden die Antwort per Mail an antwort@musikkolumne.de, und gewinnen Sie vielleicht Giacomo Puccinis La Bohème live aus dem Römersteinbruch St. Margarethen (Gramola – Vertrieb Naxos Deutschland GmbH): Wie lautet der Name des Schriftstellers, nach dessen Roman "Les scènes de la vie de bohème" das Libretto für La Bohème verfasst wurde?

Herzlichst,
Ihre Rosemarie Schmitt