Das Sitkovetsky Trio im Stadttheater Lindau

Das Repertoire für Klaviertrio ist überschaubar. Wirklich? Nein, es werden nur die immer gleichen Werke gespielt! Das Programm dieses Abends mit dem Sitkovetsky Trio besteht gleich aus drei Schätzen, welche viel zu selten aufgeführt werden.

Von Saint-Saens gigantischem Œuvre sind nur eine Hand voll Stücke geläufig, der Rest schlummert in den Notenschränken. Dabei bietet dieses zum Spätwerk gehöhrende Trio harmonische Kühnheiten, exotische Anklänge sowie eine zuweilen an Schubert erinnernde Melodienseligkeit.

Am bekanntesten dürfte Ravels Klaviertrio sein, welches aber sehr im Schatten seines Streichquartetts steht. Heiter und gelöst, vom Raffinement eines rätselhaften Sonetts geprägt, entfaltet es pittoreske Farben und hochvirtuose Passagen mit Sogwirkung.

Dvorák wendet sich in seinem Klaviertrio ganz dem Brahms’schen Vorbild zu. Für seine Verhältnisse lang (zwei Monate) arbeitete er an dem ausladenden Trio, das alles zu bieten hat, von schluchzender Süße, langen Mollschatten, seufzenden Klagen bis hin zum tänzerisch fulminanten Ende.

Das Sitkovetsky Trio ist ebenso eine Entdeckung wie die gespielten Werke. Bisher vor allem im englischsprachigen Raum bekannt, gehören die drei Absolventen der berühmten Menuhin School zu deren instrumentalen Aushängeschildern.

Programm:
Camille Saint-Saens, 2. Klaviertrio
Maurice Ravel, Klaviertrio a-Moll
Antonín Dvorák, Klaviertrio f-Moll, op. 65

Sitkovetsky Trio:
Alexander Sitkovetsky, Violine
Wu Qian, Klavier
Richard Harwood, Violoncello

Freitag, 15. Januar 2016, 19.00 Uhr