Ausstellung "Römer, Alamannen, Christen" im Liechtensteiner Landesmuseum

13. Februar 2016
Bildteil

Das Liechtensteinische Landesmuseum zeigt ab dem 18. Februar 2016 in Kooperation mit der Fachstelle Archäologie, Amt für Kultur, die internationale Ausstellung "Römer, Alamannen, Christen". Diese präsentiert neue Ergebnisse aus dem spannenden Frühmittelalter (3. bis 8. Jahrhundert n. Chr.) im Bodenseeraum, einer Zeit voller sozialer, politischer und religiöser Umwälzungen. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 29. Mai 2016.

Um 300 zogen die Römer ihre nördliche Reichsgrenze nach Süden zurück, an den Hochrhein und den Bodensee. Die freien Siedlungsräume, die dadurch im Norden entstanden, wurden von germanischen Neuankömmlingen eingenommen. Diese schlossen sich allmählich zu einem neuen Volk zusammen, den Alamannen. Sie siedelten im 5./6. Jh. bereits am Bodensee und waren ab dem 7. Jh. im heutigen Liechtenstein nachweisbar, wo nach wie vor auch eine romanische Bevölkerung lebte.

Schwerpunkte der Ausstellung sind die Christianisierung der Bodenseeregion, die Entwicklung der Klöster, die Siedlungs- und Wohnformen sowie die frühmittelalterliche Bestattungskultur. Basis hierfür sind Ausgrabungen in Schleitheim (Kanton Schaffhausen), Tengen-Watterdingen (Landkreis Konstanz) und St. Gallen. Andere Tafeln und Exponate erzählen vom Essen und Trinken, von der Entwicklung der alemannischen Mundart, von den als Runen bezeichneten germanischen Schriftzeichen und frühen Zeugnissen klösterlicher Schriftkultur.

"Römer, Alamannen, Christen – Frühmittelalter am Bodensee" ist ein gemeinsames Projekt des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg und des Amts für Archäologie Thurgau, in Zusammenarbeit mit der Archäologie Fürstentum Liechtenstein, der Kantonsarchäologie St. Gallen, der Kreisarchäologie Konstanz, dem Vorarlberg Museum und der Denkmalpflege im Regierungsbezirk Freiburg. Die Leihgaben stammen von 17 verschiedenen Museen und archäologischen Ämtern aus der Schweiz, aus Deutschland, Österreich und Liechtenstein. Begleitet wird die Ausstellung von einem 129 Seiten starken, reich bebilderten Katalog, der im Shop des Landesmuseums erhältlich ist.

Die Fachstelle Archäologie, Amt für Kultur, erweitert die Ausstellung für Vaduz mit der Sonderschau "Was blieb, als die Römer gingen? Liechtenstein im Frühmittelalter". Das erste Mal werden dabei Resultate aktueller Untersuchungen zu frühmittelalterlichen Gräberfeldern aus Eschen, Schaan und Balzers präsentiert. Gleichzeitig erhalten die Besucherinnen und Besucher einen Einblick in die Arbeit der Archäologie, Anthropologie und Restaurierung.