Festival Alter Musik Zürich: Rund um den musikalischen Trost

17. Februar 2016
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Das 24. Festival Alte Musik Zürich findet vom 5. bis 13. März 2016 statt, beinhaltet Konzerte mit Werken aus der Renaissance und dem Barock von deutschen, englischen, flämischen und italienischen Komponisten und steht unter dem Thema Trauer und Trost. Musik also als Lebenshilfe und emotionales Schmerzmittel gegen alle Arten menschlichen Leids komponiert, die sozusagen als Lotse die Welt mit melancholischen Klangfarben und Melodien durchpflügt, um gegen Schmerzen aller Art anzukommen. Ausrichter des Festivals ist das Forum Alte Musik Zürich, das diese Art Musik facetten- und umfangreich in diversen Konzerten mit hervorragenden und bekannten Spezialisten, in einem Kongress mit namhaften Musikwissenschaftlern und mit einer Präsentation einer Münchner Prachthandschrift dem Publikum abedecken will.

Zu den Höhepunkten dürften die erst vor Kurzem wiederentdeckten Cembalostücke des deutschen Komponisten Johann Jacob Froberger zählen. Gespielt werden die Tombeaus, Klagelieder und Litaneien von Bob van Asperen. Der Holländer setzt sich seit Jahren intensiv mit Frobergers Musik auseinander, wovon auch seine vielgerühmte Gesamteinspielung zeugt. Das in alter und zeitgenössischer Musik gleich kundige Luzerner Ensemble Corund bringt die monumentalen Busspsalmen von Orlando di Lasso in einer zweiteiligen Aufführung zur Darbietung.

Unter der Leitung von Sébastien Daucé spielt das Ensemble Correspondances seinen Landsmann Marc-Antoine Charpentier. Im Zentrum stehen Werke für die Karwoche mit einer Leçon de Ténèbres, Litaneien, Misereren und Motetten. Zum musikalischen Glanzpunkt des Festivals wird Johann Sebastian Bachs grandiose h-Moll-Messe. Unter der Leitung von Rudolf Lutz konzertieren Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen mit Solisten.
Der Musikwissenschaftler Andreas Wernli stellt die Münchner Prachthandschrift der "Busspsalmen" Orlando di Lassos vor. Das musikwissenschaftlich Institut der Universität Zürich führt zur theoretischen Fundierung ein zweitägiges Symposium mit dem Titel "Tod, Trauer und Trost in der Musik um 1600" durch. (Peter Révai)

Wann: Sa., 5. März

Wo: Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13
Prelude:
18.30 h: Englische Consort Music
 von William Byrd bis Matthew Locke
(Studierende der ZHdK, Martin Zeller, Leitung)

19.30 Uhr: Lamentationen, Tombeaus, Suiten. Cembalomusik von Johann Jacob Froberger und Louis Couperin (Bob van Asperen, Cembalo)

Wann: So., 6. März
Wo: Kirche St. Peter

16.00 Uhr: Buss- und Lobpsalmen:
Orlando di Lasso:
 Busspsalmen VI, I und III, Laudate-Psalmen.
Gambenmusik von Adrian Willaert, Andrea Gabrieli und Orlando di Lasso (Ensemble Corund und Cellini Consort. Stephen Smith, Leitung)
19.00 Uhr:
Oorlando di Lasso:
 Busspsalmen II, IV, V und VII, Laudate-Psalmen.
Gambenmusik von Florentino Maschera, Gioseffo Guami,
 Hans Leo Hassler und Orlando di Lasso (Ensemble Corund und Cellini Consort.
Stephen Smith, Leitung)

Wann: Fr, 11. März
Wo: Kirche St. Peter
19.30 h: Marc-Antoine Charpentier:
 Motet et Messe pour les trépassés Leçon de ténèbres, Miserere, Litanies (Ensemble Correspondances.
Sébastien Daucé, Leitung)

Wann: Sa 12. März
Wo: Hotel Hirschen, Weinschenke, Hirschengasse 6
15.00 h: Englische Consort Music
 von William Byrd bis Matthew Locke
(Studierende der ZHdK. Martin Zeller, Leitung)

Wann: So 13. März
Wo: Kirche St. Peter
17.00 h: Johann Sebastian BACH: Mese in h-Moll, BWV 232 (Julia Doyle, Sopran; 
Alex Potter, Alt; Johannes Kaleschke, Tenor; Matthias Helm, Bass. Chor und Orchester der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen,
Rudolf Lutz, Leitung)

Die Prachthandschrift: mit Olando di Lassos Busspsalmen
Wann: So. 6. März
Wo: Lavatersaal bei Kirche St. Peter

10.30 Uhr: Präsentation mit Bild, Wort und Musik: Andreas Wernli

Internationales Symposium
 "Tod, Trauer und Trost in der Musik um 1600"
Wann: Fr/Sa 11./12. März
Wo: Musikwissenschaftliches Institut der Universität Zürich, Florhofgasse 11 (Michael Meyer und Matteo Giuggioli, Leitung)

Vorverkauf ab sofort unter www.altemusik.ch